Bedenkliches Verhalten

2. Juni: "Kreis Pinneberg setzt auf Headhunter"

Ende gut, alles gut? Oder für eine Partei, welche die Aufsicht anrief, nur dumm gelaufen? Es ist zu begrüßen, dass die Kommunalaufsicht des Innenministeriums das Auswahlverfahren zur Besetzung der Leitung des Fachbereichs Jugend, Soziales, Schule und Gesundheit der Kreisverwaltung auf eine neue Schiene setzt.

Offenkundig waren die Verfahrensfehler beträchtlich. Es ist bemerkenswert, wenn Eingangsvoraussetzungen so hingebogen werden, dass am Ende eine gewünschte Person herauskommt. Wenn gleiches aufgrund einer schlechten Bewerberlage geschieht, so dass der Einäugige unter Blinden zum König gemacht wird, ist das auch nicht besser.

Für uns Bürger ist es bedenklich, wenn es nur einer Mehrheit der Abgeordneten im Hauptausschuss des Kreistages zu verdanken ist, dass Verfahrensfehler überhaupt aufgedeckt wurden. Und diese Abgeordneten zogen dann noch jede Menge Kritik auf sich.

Mir fällt ein Spruch aus der Kinderzeit ein: "Wer es sagt, der ist es selber." Haben nicht diejenigen, die der Ausschussmehrheit vorwarfen, die SPD-Kreisvorsitzende aus Altona wegen eines falschen Parteibuches abgelehnt zu haben, eben jenen Blick auf das in ihren Augen richtige Mitgliedsbuch gehabt und waren dafür bereit, alle Hürden zu schleifen? Eigentlich gehörten diese Parteibuchsoldaten an den Pranger. So bleibt ein mulmiges Gefühl.

Peter D. Schmidt

Schritt für Schritt

30. Mai: "Rauchzeichen aus der Redaktion"

Ich habe über viele Jahre eine Schachtel Zigaretten pro Tag geraucht und die Finger wurden gelb vom Qualm. Das Problem mit dem Nichtrauchen liegt - wie immer - zwischen den Ohren. Wenn ich aufhören will, klappt das auch. Meine Einstellung: Alles Extreme ist schlecht.

Deshalb habe ich zuerst mit dem Rauchen im Auto aufgehört, dann bei der Arbeit und schließlich in der Freizeit. Letzteres fiel mir am schwersten, da ich abends an der Bar nicht wusste, wohin mit der freien Hand, in der sonst die Kippe glühte. Also eine Hand in die Hosentasche und mit der anderen das Glas festgehalten. Es klappte.

In meinem Auto hatte ich für den Notfall immer noch eine volle Schachtel liegen. Nach drei Jahren habe ich den Wagen verkauft - mit voller Packung.

Heute bin ich 47 Jahre alt und rauche seit 20 Jahren nicht mehr. Ich bleibe dabei: Auf den Mount Everest springt man auch nicht mit einem Schritt.

Oliver Gagaik

Politische Entscheidung

10. Mai: "Radfahrer fordern mehr Rücksicht"

Mangelnde Sicherheit und mangelhafte Infrastruktur für Radler ist nicht spezifisch für Pinneberg. Radler sind im gesamten Kreis Pinneberg, ja in der gesamten Metropolregion Hamburg inklusive Hamburg offenbar für die Politik nicht existent.

Derzeit ist ein erster Boom der E-Räder zu erleben. Die verkauften Stückzahlen steigen von Monat für Monat. E-Räder und Fahrräder sind die Alternative zum immer teurer werdenden Auto im Nahverkehr. Doch nimmt die Politik das wahr?

Vor wenigen Woche konnte man im Ausschuss für Stadtentwicklung, Verkehr und Umwelt der Stadt Schenefeld aus dem Munde eines Mitglieds der CDU-Fraktion den denkwürdigen Satz hören: "Solange ich was in der Politik zu sagen habe, wird es mit meiner Stimme keine Schutzstreifen und Fahrradspuren geben." Er bezog es vielleicht auf den Versuch, den Schulweg über den Mühlendamm in Schenefeld für Radler sicherer und komfortabler zu machen, aber geäußert hat er sich sehr global.

Es ist eine politische Entscheidung, ob ich jeden Cent für den Autoverkehr ausgebe, oder auch einen angemessenen Anteil für den Radverkehr und die Fußgänger.

Mathias Schmitz

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