Ein Amphibien-Leitsystem am Wespenstieg in Wedel soll vielen Tieren das Leben retten

Wedel. Amphibien wie der Laubfrosch, die Knoblauchkröte, die Waldeidechse oder die Kreuzotter leben gefährlich in Wedel. Am Wespenstieg im Norden des Wedeler Stadtgebiets müssen die Tiere eine Fahrbahn überqueren, um vom Sommer- in ihr Winterhabitat und zurück zu kommen. Dafür brauchen sie etwa 15 Minuten. Bei 5000 Fahrzeugen am Tag sind die Erfolgschancen sehr gering.

Um den Tieren die Querung der viel befahrenen Straße zu erleichtern, wird dort nun ein Amphibien-Leitsystem gebaut. Auf einer Strecke von einem Kilometer wurden die Betonwannen in den Boden zu beiden Seiten der Straße eingelassen. Die Tiere sammeln sich darin, können in Richtung der Straße aber nicht aus der Wanne heraus und werden so zu den Tunneln geleitet. Zehn dieser Tunnel ermöglichen es den Amphibien, unbeschadet auf die andere Straßenseite zu gelangen. 110 000 Euro wurden in den vergangenen 17 Jahren in das Projekt gesteckt, vornehmlich Landes-, Kreis- und Stadtmitteln. Der Bau des letzten, 400 Meter langen Bauabschnitts hat nun begonnen.

Initiator des Projekts ist Jörn Mohrdieck, Physiker und langjähriges Mitglied im Naturschutzbund (Nabu). Er engagiert sich für nachhaltigen Amphibienschutz, bietet Amphibienführungen an und hat beim Land Schleswig-Holstein um Unterstützung geworben. "Ich freue mich, dass wir das Projekt nun bald abschließen können", sagt Mohrdieck. "Mein Dank gilt auch der Bingo Umweltlotterie und der Stadtsparkasse Wedel, die das Projekt finanziell unterstützt haben."