Tornesch. Fast zwei Stunden lang musste am Sonnabend der Bahnverkehr auf der Strecke zwischen Hamburg und Kiel unterbrochen werden. Grund war ein tödlicher Unfall im Tornescher Bahnhof, der sich gegen 13.45 Uhr ereignete. Die Züge rollten wieder gegen 15.15 Uhr. In der Zwischenzeit organisierte die Bahn einen Ersatzverkehr mit sieben Bussen, die zwischen Pinneberg und Elmshorn pendelten. Dennoch kam es für Reisende zu erheblichen Verzögerungen, insbesondere im Fernverkehr.

Bei dem Opfer handelt es sich um etwa 35 bis 40 Jahre alte Frau. Sie beging nach Auskunft der zuständigen Bundespolizei Selbstmord. Betroffen war die Regionalbahn RB 21219, die in Tornesch hält. Eine Frau, die gerade aus dem Zug ausgestiegen war, entdeckte plötzlich eine Person, die sich vor die Lok in das Gleisbett legte. Noch ehe die Passagierin den Lokführer warnen konnte, setzte sich die Regionalbahn in Bewegung.

Die Zeugin, die sofort per 110 den Polizeinotruf alarmierte, erlitt einen Schock. Um sie kümmerte sich Rettungssanitäter sowie ein Notfallseelsorger. Die Regionalbahn setzte ihre Fahrt bis Pinneberg fort. Für die Frau im Gleisbett kam jede Hilfe zu spät.

Die Tote hatte weder Ausweispapiere noch Schlüssel bei sich, so dass sich die Ermittler der Kripo Pinneberg mit der Identifizierung schwer tun. Bis Montag lag noch keine Vermisstenanzeige vor.