Protest gegen Lärmbelastung an Quickborner Straße in Borstel

Borstel-Hohenraden. Die Anwohner der Quickborner Straße in Borstel-Hohenraden sind genervt. In ihren Vorgärten, direkt an der Landesstraße 76 gelegen, haben sie jetzt Protestsschilder aufgestellt. Darauf machen sie ihrem Ärger Luft: "Lärm macht krank", "Lärm tötet", "Hilfe, ich habe einen Hörsturz. Es ist so laut hier" "Die Lärmampel zeigt rot", steht auf den Schildern. Um nachzuweisen, wie stark der Verkehrslärm zugenommen hat, haben die Anwohner sich jetzt im Schichtwechsel an die Straße gestellt. Von 6 bis 21 Uhr haben sie einen Tag lang alle Fahrzeuge gezählt, die über die Quickborner Straße durchs Dorf gefahren sind. An diesem ganz normalen Werktag waren es demnach 10 696 Fahrzeuge, davon 613 Lkw mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als fünf Tonnen, bilanziert Anwohner Harald Villmann das Ergebnis. "Wir standen in Höhe der Hausnummer 95 und waren ständig einer Lärmbelastung von 75 bis 85 Dezibel ausgesetzt." Das Ergebnis dieser Zählung bedeutet, dass der Verkehr seit 2005 um rund 50 Prozent zugenommen haben muss.

Damals ließ der Kreis Pinneberg zuletzt offiziell zählen und kam auf 7000 Fahrzeuge am Tag. Villmann: "Dieses Zählergebnis ist lächerlich. Schon 1999 haben wir 7500 Fahrzeuge am Tag gezählt." Die Anwohner setzen sich für eine gezielte Verkehrsberuhigung ein. Dies könnte durch ein Tempolimit auf 30 km/h oder durch ein generelles Lkw-Verbot erreicht werden. Die Lkw-Maut habe diese Landesstraße zu einem Schleichweg für viele Brummifahrer werden lassen, die den Weg zwischen der A23 und der A7 abkürzen und noch die Maut sparen wollen, ärgern sich Villmann und seine Nachbarn. Die Verkehrsbehörde des Kreises lehnte diese Maßnahmen bislang ab. Sie will aber die neue Verkehrszählung gerne nach Kiel weiterleiten, sagt Kreissprecher Marc Trampe.