Zusammenarbeit zwischen dem Rayon Selenogradsk und Kreis Pinneberg wird ausgebaut

Pinneberg/Selenogradsk. Die Zusammenarbeit zwischen dem Kreis Pinneberg und der russischen Partnerregion Selenogradsk wird im Herbst ausgebaut. Vertreter beider Seiten trafen sich kürzlich in Pinneberg zu einem Arbeitsbesuch um ein neues Protokoll als Grundlage für die künftige Zusammenarbeit zu besprechen.

Kooperierten beide Seiten bisher vor allem bei der Modernisierung des Krankenwesens, wollen der russische Delegationsführer Valerij Gubarov und Kreispräsident Burkhard E. Tiemann nun neue Schwerpunkte setzen. "In vielen Bereichen hat unsere Partnerstadt nun ein hohes Niveau erreicht, weshalb wir neue Pläne machen wollen", sagte Tiemann. In der Vergangenheit hatte die Region in der russischen Enklave Kaliningrad bereits ausgemusterte Löschfahrzeuge, Wehruniformen oder medizinisches Gerät bekommen.

Wichtigste Neuerungen seien nun die bessere touristische Verwertung der archäologischen Funde einer Wikingersiedlung in Selenogradsk, die Unterstützung durch den Kreis Pinneberg beim Aufbau eines modernen Krankentransportwesens und die Gründung einer Jugendfeuerwehr sowie die bessere Förderung der Partnerschaftsvereine sein. "Unsere russischen Freunde hatten großes Interesse an unseren Ideen und werden die Protokolle nun in Russland beraten", so Kreispräsident Tiemann weiter.

Die Delegation, die neben Delegationsleiter Gubarov aus dem örtlichen Dumapräsident Sergej Kulakov, der Chefärztin des Krankenhauses in Selenogradsk, Elena Kutscherenko, sowie Dolmetscherin Anastasia Fjodorowa bestand, machte ebenfalls halt bei der Vorstellung der Freiwilligenarbeit, die im Kreis vom Roten Kreuz koordiniert wird. 25 Selbsthilfegruppen präsentierten sich in der Ausstellung und überraschten die russischen Gäste, in ihrer Heimat gebe es nichts Vergleichbares, hieß es. Zudem besuchte die Gruppe das Samlandmuseum und anschließend die neue Kreisverwaltung in Elmshorn. Der Tag hat einen "nachhaltigen Eindruck" hinterlassen, so Gubarov.

Die Partnerschaft zwischen den Regionen besteht seit 1991 und wird regelmäßig erneuert und unter anderem durch Aktivitäten, Besuche und Schüleraustauschprogramme des Vereins Selenograsdsk unterstützt. In dem Ort, dem ehemaligen deutschen Cranz, an der Kurischen Nehrung leben etwa 20 000 Menschen. Auch prominente Deutsche wie der Schauspieler Volker Lechtenbrink oder die mittlerweile verstorbene Unternehmerin Beate Uhse wurden hier geboren.