Die Künstlerin aus Horst realisiert auf trockenem Putz auch malerische Motive, die sie von Ferienfotos kopiert.

Horst. Michelangelo hat sich unter anderem durch sein Decken- und Wandgemälde in der Sixtinischen Kapelle in Rom einen unvergänglichen Namen gemacht. Ganz so berühmt wie der Italiener ist die in Horst lebende Künstlerin Doreen Guttermann nicht. Aber auch sie hat schon etliche Wandgemälde fertiggestellt - wenn auch nicht für Kirchen, so doch für Banken, Schwimmbäder, Hotels, Restaurants und Privathäuser. Und noch etwas unterscheidet sie von Michelangelo. Er hat Fresken gemalt, also die Farbe auf den noch feuchten Putz aufgetragen. Sie malt auf trockenen Putz.

"Die Malerei, die ich ausübe, heißt Seccomalerei, sprich: mit Farbe auf trockenem Putz", sagt Doreen Guttermann. Je glatter der Putz, umso detailreicher kann sie ihre Werke gestalten. "Es werden spezielle originale Wandfarben für die Malerei verwendet, die sich durch unerreichte Leuchtkraft und Lebensdauer auszeichnen", erklärt die Künstlerin. Der Luft- und Feuchtigkeitsaustausch des Untergrundes blieben erhalten und Putz und Mauerwerk damit fest und gesund. Bei einigen Techniken trägt sie einen transparenten Schutzlack auf die fertige Malerei auf. Dieser macht die Farben noch beständiger gegen Feuchtigkeit, Schmutz und Witterungseinflüsse.

Das künstlerische Handwerk der Wandmalerei und Porzellanmalerei erlernte Doreen Guttermann Anfang der 90er Jahre in einer renommierten Porzellanmanufaktur in Thüringen. Nach ihrer Ausbildung war sie zehn Jahre in einer Porzellanfirma in der Rhön als Designkoordinatorin beziehungsweise Mustermalerin in der Entwicklungsabteilung tätig. Der Drang, etwas Eigenes zu schaffen, ließ sie sich selbstständig machen. Und die Vorliebe für den Norden ließ sie erst nach Stade und dann nach Horst ziehen. Dort in Grönland 9a hat sie ihr Atelier "Lunakrabbe". Hier entstehen nicht nur Entwürfe für Wand- und Deckenbilder, sondern auch ganz individuell bemaltes Porzellan. Aber auch Fliesen verziert sie gerne mit ihrer Kunst. Interessenten dürfen sie gerne im Atelier besuchen, und ihr bei der Arbeit über die Schulter schauen.

Die Kunden bringen teilweise Urlaubsfotos mit für die Wandgemälde mit oder wünschen gemaltes Obst auf ihren Porzellantellern. "Egal ob bei der Wand-, der Fliesen- oder der Porzellanmalerei", sagt die 36-Jährige, "ich versuch immer, den Wünschen meiner Auftraggeber gerecht zu werden." Da geht es ihr wie Michelangelo.

www.wandmalerei-guttermann.com