Wechsel von Elmshorns Bürgermeisterin nach Kiel möglich

Elmshorn. Was passiert, wenn Elmshorns Bürgermeisterin Brigitte Fronzek als Ministerin nach Kiel geht? In diesem Fall steht die fast 50 000 Einwohner starke Stadt plötzlich ohne Verwaltungsleitung da. Eigentlich läuft die Amtszeit der 59-Jährigen noch bis Ende 2013. Fronzek hat einen Wechsel nicht völlig ausgeschlossen, will jedoch die Spekulationen nicht weiter befeuern. In SPD-Kreisen war die Elmshornerin zunächst als Innenministerin im Gespräch, inzwischen zeichnet sich die mögliche Übernahme des Justizressorts im Falle der Bildung einer Koalition aus SPD, Grünen und SSW ab.

Bei einem Wechsel der Bürgermeisterin nach Kiel wäre eine Neuwahl die logische Folge. Und die würde die Parteien vor ein Problem stellen: Bisher hat noch niemand einen möglichen Nachfolgekandidaten parat. Bei der SPD war vor längerer Zeit Beate Raudies als Bewerberin gehandelt worden. Die Noch-Fraktionschefin der SPD hat für den Wahlkreis Elmshorn das Landtags-Direktmandat errungen und steht somit nicht mehr zur Verfügung. Sie hat das Mandat von Michael von Abercron (CDU) zurückerobert, der nicht mehr dem Landtag angehört. Der 59-Jährige ist seit sechs Jahren Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes und hatte 2001 bei der Bürgermeisterwahl gegen Brigitte Fronzek einen Achtungserfolg erzielt. Dass er jetzt noch einmal antreten würde, gilt als unwahrscheinlich.

Nutznießer könnte der Erste Stadtrat Volker Hatje sein. Er gehört keiner Partei an, wurde 2009 von der SPD zur Stadtratswahl vorgeschlagen und damals von CDU und FDP unterstützt. Bereits im November vorigen Jahres hatte die CDU erkennen lassen, Hatje auch als Bürgermeisterkandidat unterstützen zu wollen. Ähnliches kann sich offenbar auch die SPD vorstellen, auch wenn Ortschef Ernst Dieter Rossmann das nicht offen aussprechen will. Er betont, dass eine Parteizugehörigkeit kein Dogma ist und lobt die Arbeit der Verwaltungsspitze. Wenn Fronzek geht, so Rossmann, sei die SPD, was die Nachfolge angeht, "vorbereitet".