Attraktivität steigern

17. April: "So wollen Gäste das Pinneberger Hallenbad retten"

Der Bericht der Redaktion über unsere Vorschläge war in Ordnung.

Gleichwohl bin ich nicht sicher, ob die vier Bausteine unseres Konzeptes zur Steigerung von Einnahmen für alle Leser und die Verantwortlichen des Bades uneingeschränkt verstanden werden konnten.

Vorweg: Die freundlichen, qualifizierten, engagierten Mitarbeiter des Bades, seine beispielhafte Sauberkeit und die 50 m-Bahn sind Pfunde, mit den wir wuchern und werben müssen.

1. Bäder brauchen einen Service-Point (Kasse), von dem aus erreicht werden können: Bad, Sauna, Massage, Cafeteria, Solarium, Shop. Der alte Eingang verfügt über diese zentrale Anlauf- und Servicestelle.

2. Zum Angebot gehört ein attraktiver Shop. Das wenig genutzte Babybecken könnte dazu umgebaut werden.

3. Bad, Sauna, Massage, Solarium, Cafeteria und Shop ergänzen und verstärken sich gegenseitig. Vergleiche zeigen auf, dass damit erhebliche zusätzliche Einnahmen generiert werden können - ohne wesentliche Mehrkosten.

4. Die Sportwand im Becken muss durch ein mobiles, jederzeit aus- und einfahrbares Element ersetzt werden; geschlossen nur während des Schul- und Vereinsschwimmens, sodass wieder (überwiegend) eine 50 m-Bahn zur Verfügung steht (durch die jetzige Halbierung der 50 m-Bahn ist wegen der Enge sportliches Schwimmen nur sehr eingeschränkt möglich; ein Viertel des Beckens wird kaum genutzt.

5. Durch die Punkte 1. bis 4. erhält das Bad eine höhere Attraktivität, Ausgangspunkt für die Anwerbung von Badegästen und Steigerung der Einnahmen. Anlass für das "Sommer-Schwimmen" in Quickborn war für viele das Frauenbaden.

6. Wenn 60 Prozent der Badegäste aus umliegenden Gemeinden kommen, müssen diese an den Kosten beteiligt werden. (Ausgang für die Verhandlungen: höhere Beiträge der Gemeinden für Schüler und Sportler).

Durch die Maßnahmen von Punkt 1. bis 5. lassen sich die Defizite um mehrere 100 000 Euro senken. In Höhe der Anteile der Umland-Kommunen müssen diese durch Mandate an den Entscheidungen fürs Bad beteiligt werden.

7. Förderverein: Wie in anderen Städten mit finanziellen Problemen können über Sponsoring und Förderverein Mittel eingeworben werden.

8. Die Maßnahmen erfordern Investitionen: Sanierung von Sauna und Cafeteria, elektrische Sportwand, Umbau Baby-Becken. Bei der Kalkulation ist von einer Generation auszugehen, d.h. die Kosten sind wirklich minimal.

Im Ergebnis kann durch organisatorische Änderungen, Steigerung von Qualität und Serviceorientierung, Verträge mit den Nachbargemeinden und ein Sponsoring das Defizit dauerhaft auf ein erträgliches Maß gesenkt und das Hallenbad erhalten werden. Durch den Ergebnisabführungsvertrag mit den Stadtwerken halbiert sich ohnehin das Defizit.

Otmar Eickmeier

Beteiligung an den Kosten

Die Leitung von Schwimmbad und Stadtwerken sind der Auffassung, sie brauchen auf Sauna und Cafeteria in den Veröffentlichungen, die sie veranlassen, nicht hinzuweisen. Dafür sind die Pächter zuständig. Die Wirtschaftlichkeit kann mit Sicherheit nicht mit dauerhaft unterlassener Werbung verbessert werden. Am 20. Juli 2011 erfuhren wir Saunabesucher, dass die Sauna und Cafeteria aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen werden sollten. Daraufhin sammelten wir 25 Unterschriften, die sich dagegen aussprachen. Es gibt jetzt eine wahrscheinlich nur vorläufige, etwas teurere Zwischenlösung. Nun ist noch die prozentuale Zusammensetzung der Saunabesucher interessant. Sie besteht aus 44 Prozent Pinnebergern, 20 Prozent Rellingern, 20 Prozent Halstenbekern, acht Promille Norderstedtern, vier Promille Appenern und vier Promille Quickbornern. Wäre es da nicht richtig, wenn auch diese Gemeinden, die kein eigenes Schwimmbad unterhalten, sich an der Unterhaltung des Pinneberger Bades beteiligen?

Uwe Jungclaus

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