Der Maler Detlef Allenberg zeigt im Reepschlägerhaus in Wedel neue Arbeiten

Wedel. Auf zwei streichholzdünnen Beinchen stakst ein vogelähnliches Wesen durch seine begrenzte Welt im Bilderrahmen. Den Kopf mit Schnabel vorgereckt, die flügelähnlichen Seitenteile transparent wie ein klassisches Ballettröckchen, graziös halb aufgefaltet. Das Bild ist typisch für die Arbeiten des Pinneberger Malers, Grafikers und Bildhauers Detlef Allenberg, 74.

Die anmutige Ästhetik strahlt gleichzeitig eine tänzerische Leichtigkeit aus und lässt den Betrachter rätseln. Denn dieser eigenartige "Vogel" trägt durchaus menschliche Züge. Genau wie die vielen anderen vogel- und fischartigen Wesen, die die 34 Bilder in der aktuellen Ausstellung im Wedeler Reepschlägerhaus bevölkern. Denn Allenberg kombiniert in bester surrealistischer Tradition Elemente, die nicht zusammengehören oder logisch einfach nicht kombinierbar sind. So entstehen Fische mit menschlichen Zügen, Zentauren mit Froschfüßen.

Und immer wieder Menschen mit Vogelköpfen. Warum faszinieren ihn ausgerechnet Vögel und Fische? "Ich bewundere Vögel und was sie leisten können", sagt Allenberg. Außerdem besitze der Vogelkopf eine klare Struktur. Auch am Fisch liebe er die Form: "Geschlossen und wunderschön."

Allenberg hat mit seiner Mischtechnik eine eigene, unverwechselbare Bildsprache geschaffen. Er zählt seit Jahren zu den profiliertesten Malern Norddeutschlands. Ob "Schatzsucher", "Roadrunner" oder "Pinneberger Stadtmusikanten": Seine Arbeiten oszillieren im Nirwana zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit. Wer sich auf sie einlässt, dem erzählen sie immer neue Geschichten. Voller Ironie, Hintersinn und Humor. "Es gibt nichts Statisches, alles ist in Bewegung auf dieser Welt", sagt Allenberg. "Dieses Prinzip interessiert mich." Und genau davon erzählen seine Bilder. So ist das Malen ein kontinuierlicher, spannender Prozess für den Pinneberger. Seine Arbeiten entwickeln sich aus einer Form oder einer Idee. "Ich bin oft selbst überrascht, was am Ende dabei herauskommt."

Die Ausstellung "Weder Fisch noch Vogel" wird am Donnerstag, 3. Mai, ab 20 Uhr im Reepschlägerhaus Wedel, Schauenburgerstraße 4, eröffnet. Die Einführung übernimmt Reinhold Szews. Die Arbeiten sind bis einschließlich 10. Juni im Reepschlägerhaus zu sehen, und zwar dienstags bis freitags jeweils von 16 bis 22 Uhr, sowie sonnabends und sonntags von 15 bis 22 Uhr. Der Eintritt ist frei.