Ein bisschen fühlte sich Pinneberg am Wochenende an wie der Mittelpunkt - nein, nicht der Welt - aber vielleicht des Nordens.

Auf der Sportanlage Müssentwiete machte kein anderer als Udo Lindenberg Stimmung beim Panik-Cup der Fußballer, den mehr als 1000 Fans besuchten. In der City brachten zum Kleinkunstfestival Comedy & Arts Straßenkünstler aus Berlin, aus Köln, aus Italien, aus Luxemburg Weltstadtflair in die Kreisstadt. Es sollen sogar Hamburger den Weg in die Provinz gefunden haben.

Na also. Es geht doch. Die Stadt Pinneberg hat was zu bieten - wenn sie will. Bei Partys wie Comedy & Arts, beim Summer Jazz oder beim Weinfest taucht bei den Kreisstädtern wie bei den Gästen dann immer wieder die Frage auf: Warum macht die Stadt nicht mehr aus sich? Warum wuchert sie nicht mit den wenigen Pfunden, die sie besitzt. Beispiel Drosteiplatz. An gefühlt 360 von 365 Tagen ist der der öde und leer. "Wie schön wäre im Sommer ein Straßencafè vor barocker Kulisse mit Blick in die Dingstätte", sagte gestern eine Halstenbekerin.

Oder man stelle sich einen historischen Weihnachtsmarkt im Glanz einer beleuchteten Drostei vor. Und zeitgleich hinter dem prächtigsten Gebäude der Stadt wieder eine schicke Eislaufarena. Wie schön wär das denn? Das sind nur ein paar Anregungen von uns Laien. Ein professionelles Stadtmarketings - so es die Ratsversammlung beschließt - wird noch ganz andere haben. Vielleicht wird Pinneberg dann den Provinzmuff los.