Naturverweigerer

"Viel Wissenswertes über Bäume im Stadtmuseum"

Hamburger Abendblatt 7. Mai

Seine neue Ausstellung widmet das Pinneberger Stadtmuseum den Bäumen. Anlass für das Thema ist, dass die Vereinten Nationen das Jahr 2011 zum internationalen Jahr der Wälder erklärt haben.

Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2011 zum "Internationalen Jahr der Wälder" erklärt. Die Bedeutung von Wäldern scheint somit hinlänglich bekannt zu sein, müsste man jedenfalls annehmen. Und tatsächlich: sogar in den "Strategischen Zielen" der Stadt Pinneberg ist nachzulesen, dass die Erklärenden (das waren alle Parteien der Ratsversammlung) sich einig sind,... die Versiegelung der Flächen in Pinneberg zu stoppen und die versiegelten Flächen zugunsten der unversiegelten Flächen zurückzuführen.

Doch anscheinend hat sich eine sehr hartnäckige Gruppe von Naturverweigerern in Pinneberg, bestehend aus CDU und SPD, andere Ziele gesetzt. Es wurde mal eben im März gegen den Widerstand von GAL, Bürgernahen und FDP entschieden, etwa 20 000 Quadratmeter Waldfläche an der Halstenbeker Straße zu vernichten!

Hier soll ein Wohngebiet direkt an der meist befahrenen Bahntrasse Deutschlands errichtet werden.

Unglaublich? Nein, reale Politik der Pinneberger Mehrheitsfraktionen CDU und SPD. Mit gesundem Menschenverstand lassen sich solche Vorgänge wirklich nicht mehr erklären!

Fast schon makabre Züge hat es dann, wenn im Stadtmuseum eine Ausstellung unter dem Thema: "Das Atmen der Stadt - unser Lebensraum und die Bedeutung des Baumes" eröffnet wird. (vielen Dank an dieser Stelle an Frau Duggen- Below und Uwe Thomsen!)

Doch auch dies wird von fast allen Politikern und Politikerinnen völlig ignoriert, wie man bei der Eröffnung der Ausstellung deutlich sehen konnte. Eine Ausstellung mit dem Thema: "das Ersticken unserer Stadt" wäre sicherlich unter den bestehenden Mehrheiten in der Ratsversammlung leider angebrachter!

Da könnten sich CDU und SPD auch sehr gut einbringen! Angesichts der Veränderungen auch in Pinnebergs Mikroklima mutet es schon äußerst seltsam an, was in dieser Stadt entschieden wird. Den "regierenden" Entscheidern fehlt jegliche Verantwortung für nachfolgende Generationen! Ist Pinneberg bei solchen Mehrheiten noch zu retten? Es wird wohl immer schwieriger, je länger dieses zerstörerische Verhalten dieser verantwortungslosen Fraktionen andauert.

Ich sehe aber noch Hoffnung, und die ist bekanntlich grün! Für Pinneberg, für unsere Wälder, für unsere (noch) lebens- und liebenswerte Stadt! Das sehen der Natur (und damit letztlich auch dem Menschen) zuliebe immer mehr Pinneberger und Pinnebergerinnen ähnlich und machen mir Mut.

Hans-Jürgen Bethe, GAL & Unabhängige

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