Grundsteinlegung des neuen Altenheimes am Rantzauer See

Barmstedt. Nach drei Jahren Planung und einigem Streit innerhalb des Zweckverbandes steht das Neubauprojekt Altenheim Barmstedt jetzt auf festem Boden. Der stellvertretende Verbandsvorsteher Reimer Offermann und Pastor Ralf Pehmöller von der Diakoniestation Barmstedt, die das 91 Betten-Haus betreiben wird, legte jetzt den symbolischen Grundstein für das dreigeschossige Gebäude direkt am See.

"Auf diesen Tag haben wir sehnsüchtig gewartet", sagte Offermann. Im Sommer nächsten Jahres soll der Bau fertiggestellt sein und die ersten Bewohner könnten einziehen. "Wir haben schon die ersten Anmeldungen", freut sich Pehmöller. "Offenbar spricht es sich herum, dass hier ein neues schönes Heim im Grünen entsteht." Sein Name: Seniorenresidenz am See.

Bereits im November begannen die Gründungsarbeiten. Neben dem strengen Winter stellte der torfige Untergrund die Planer und Bauherren vor einige Probleme, erklärt Architekt Thomas Otte vom beauftragten Büro BBO aus Bielefeld. Das Grundwasser musste abgepumpt, 4500 Kubikmeter Erde ausgetauscht und 250 Stahlpfähle mit einem Durchmesser von 60 Zentimetern in den Boden gerammt werden, damit der 22 000 Kubikmeter große Bau genügend Halt in dem morastigen Untergrund findet. "Jetzt kann der Boden wanken wie er will - das Haus wird stehen bleiben", verspricht Otte. 30 Einfamilienhäuser hätten darin Platz. Diese aufwendigen Arbeiten sowie der steigende Stahlpreis auf dem Weltmarkt hätte dazu geführt, dass sich die kalkulierte Investitionssumme von anfangs 6,5 Millionen Euro auf nun neun Millionen Euro erhöht hat.

Neben den 60 Bewohnern des alten Heimes an der Brunnenstraße werden hier weitere 30 Senioren aufgenommen, die in sieben Wohngemeinschaften nach dem neuesten Stand der Pflege leben und betreut werden. Das neue Heim wird 40 Pflegekräfte beschäftigen, kündigt Pehmöller an. Zu den 30 Beschäftigten des alten Heimes würden noch zehn Mitarbeiter gesucht. Der bisherige verwinkelte Standort in der Brunnenstraße ließ keine wirtschaftliche Führung mehr zu. Der Zweckverband, der dieses letzte kommunal geführte Heim der 54 Senioreneinrichtungen im Kreis Pinneberg betreibt, musste in jüngster Zeit mit roten Zahlen rechnen und Defizite ausgleichen. Deshalb wurde der neue Standort an den Rantzauer See verlagert. Die beiden Grundstücke wurden getauscht. Die Stadt hat dem Verband das idyllisch gelegene 5670 Quadratmeter große Gelände am Parkplatz des Wellenbades überlassen und dafür im Gegenzug das 6530 Quadratmeter große Grundstück an der Brunnenstraße erhalten.

Was mit dem Grundstück in der Brunnenstraße passiert, wenn die Heimbewohner dort ausgezogen sind, steht noch nicht fest. Es gebe auch noch keine Investoren, die Interesse bekundet hätten, sagt Bürgermeister Nils Hammermann, der zugleich Verbandsvorsteher ist. Ob dort eine Wohnbebauung oder eine andere Nutzung vorzuziehen ist, müssten die politischen Gremien der Stadt Barmstedt entscheiden.

Den Gemeinden Bilsen, Ellerhoop, Bokholt-Hanredder und Klein Offenseth-Sparrieshoop war dieses Neubauvorhaben zu riskant. Sie stiegen aus dem Zweckverband Altenheim Barmstedt-Rantzau aus.

Aber nicht die Finanzen werden in dem neuen Haus im Vordergrund stehen, betonte Offermann. "Unsere Kapitalrendite ist die Menschlichkeit. Das Wohnen und die Betreuung der alten Menschen werden das Wesentliche sein. Hier wird der gute Geist aus der Brunnenstraße mit einziehen."