Trotz der Rettungsaktion bleibt die Zukunft der Einrichtung ab 2013 ungewiss

Wedel/Kiel. Das Kieler Gleichstellungsministerium zeigt sich unnachgiebig, was das Wedeler Frauenhaus angeht. Die Zukunft der Einrichtung ab 2013 ist derzeit weiter ungewiss. So geht es aus Antworten der Behörde auf Fragen der Pinneberger Zeitung hervor.

Die Aktivistinnen aus dem Trägerverein des Frauenhauses Wedel werden bei Politikern den Druck erhöhen, um diese Sicht zu ändern. Für das Jahr 2012 ist die Einrichtung durch Großspenden Wedeler Unternehmen und vieler kleiner Beiträge von Institutionen und Privatpersonen jedoch erst einmal gesichert.

Spender wie die Stadtsparkasse und die Stadtwerke hatten jedoch darauf aufmerksam gemacht, dass man nur aus einer Notlage helfen könne und nicht dauerhaft die Zuschüsse des Landes ausgleichen, die ab 2012 nicht mehr fließen sollen.

Auf die Frage, welche Überlegungen es für die Zeit danach gebe, antwortete das Ministerium: "Auch nach Einstellung der Förderung für das Frauenhauses Wedel werden im Kreises Pinneberg 43 Frauenhausplätze weiterhin gefördert werden - so viel wie in keinem anderen Kreis und auch in keiner kreisfreien Stadt. Die Belegungszahlen der Frauenhäuser im Kreis Pinneberg in den letzten Jahren zeigen, dass es für Frauen in Not aus Schleswig-Holstein keine Engpässe geben wird."

Rund 5000 Protestunterschriften hatte es gegen den Stopp der Zahlungen gegeben. Minister Emil Schmalfuß ficht das nicht an: "In der großen Zahl der Protestunterschriften drückt sich meines Erachtens die Furcht vieler Menschen aus, Frauen könnten zukünftig in einer akuten Notlage keine Unterkunft in einem Frauenhaus finden. Dies wird nicht geschehen. Auch wenn das Frauenhaus Wedel nicht mehr gefördert wird, werden in Schleswig-Holstein immer noch genügend Frauenhausplätze bereit stehen."

Ein bisschen Bewegung ist offenbar in die Sache bekommen, was eine mögliche Co-Finanzierung angeht. Kritik des Ministeriums war, dass in Wedel viele Hamburger Frauen Schutz suchen, was letztendlich aber von Schleswig-Holstein bezahlt werde. Wie das Ministerium mitteilte, habe man Verhandlungen aufgenommen, die aber bislang erfolglos geblieben seien. Bei der Gleichstellungs- und Frauenministerkonferenz am 16. Juni soll die Frage noch einmal auf den Tisch.