Die Mängel und Missstände, die der Landesrechnungshof in seiner 90-seitigen Analyse über den wirtschaftlichen Niedergang der kreiseigenen Regio-Kliniken aufgedeckt hat, überrascht in dieser Tragweite die CDU-Fraktion des Kreistages.

Kreis Pinneberg. Die Kontrolleure hatten die Geschäftsunterlagen seit 2007 geprüft, die zum Verkauf von 75 Prozent der Gesellschaftsanteile an die Sana AG führten.

"Ich war bestürzt darüber, was jetzt alles ans Tageslicht gekommen ist", kommentiert Fraktionschefin Heike Beukelmann den Bericht. "Dies wurde den Aufsichtsratsmitgliedern und auch den anderen politischen Gremien als Information bislang vorenthalten."

Gleichwohl sieht Beukelmann einige Punkte der Kieler Prüfer kritisch. So empfehle der Bericht, zivilrechtliche Ansprüche gegen die frühere Geschäftsführung und den Aufsichtsratsvorsitzenden, Ex-Landrat Wolfgang Grimme, geltend zu machen. Ob das sinnvoll sei, wage sie zu bezweifeln, sagt die CDU-Chefin. Womöglich gingen die Forderungen ins Leere, weil der Kreis ja selbst Eigentümer dieser Gesellschaft war. Dieser Punkt sei aber auch innerhalb der CDU ein Thema. "Zum Schutz der Regio-Kliniken kann das nicht in der Öffentlichkeit diskutiert werden", ist ihre Meinung. "Wir wollen nichts verstecken, wir wollen eine vernünftige und saubere Aufarbeitung."