Rellingen liegt, was die Preise für unbebaute Grundstücke angeht, im Kreis Pinneberg an der Spitze.

Ein Titel, auf den Bürgermeisterin Anja Radtke wohl gerne verzichtet hätte. Zwar lässt sich aus den Höchstpreisen ableiten, dass in Rellingen eine starke Nachfrage nach Baugrundstücken herrscht - also dass die Gemeinde sehr begehrt bei Bauherren ist. Allerdings wird schnell deutlich, dass diese Nachfrage nicht adäquat befriedigt werden kann. Daher schießt der Preis in die Höhe - auf bis zu 300 Euro pro Quadratmeter Bauland. Eine derartige Höhe wird für die Gemeinde allerdings zum Problemfall. Heißt es doch nichts anderes, als dass nur der in Rellingen ein Areal kaufen und mit seinem Traumhaus bebauen kann, der über das entsprechend große Portemonnaie verfügt. Auf viele junge Leute aus der Gemeinde, die eine eigene Familie gründen und in ihrem Heimatort bleiben wollen, trifft dies eben nicht zu. Als Folge zieht der Nachwuchs dahin, wo es billiger ist - etwa nach Tornesch oder Elmshorn, wo nur die Hälfte des Rellinger Preises aufgerufen wird. Wie dieser Trend gestoppt werden kann, hat die Gemeinde bereits gezeigt: Sie hat ein Gebiet für Junges Wohnen ausgewiesen und ein 23 000 Quadratmeter großes Areal zwischen den Straßen Moorkampsweg, Moorkampsgrund und der Pappelstraße erworben. Dort können bis zu 35 Häuser entstehen - und die Gemeinde als Eigentümer kann die Grundstückspreise mitbestimmen. Dieses Modell sollte Schule machen.