Auf dem Dach der Johann-Comenius-Schule entsteht Pinnebergs dritte Bürger-Solarstrom-Anlage

Pinneberg. Die Bürger der Stadt Pinneberg bekommen ihre dritte Bürger-Solarstrom-Anlage. Sie soll auf dem Dach der Johann-Comenius-Schule in Pinneberg-Thesdorf entstehen. Der Motor, der hinter diesem Vorhaben steht, ist Pinnebergs Lokale Agenda 21-Gruppe, die bereits "Sonnenkraftwerke" auf dem Gebäude Berliner Straße 9 und dem Stadtwerkehaus am Pinneberger Hafen verwirklicht hat.

Schon im Sommer soll die neue Fotovoltaik-Anlage Strom produzieren

Den notwendigen Dachnutzungsvertrag mit der Stadt haben jetzt Bürgermeisterin Kristin Alheit, Paul Cwielong , Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Bürger-Solar 3 Pinneberg UG und Klaus Marquardsen von der Lokalen Agenda 21 unterzeichnet.

Bürgermeisterin Alheit freut sich, dass die Arbeiten auf dem "Wunschdach" der Agendagruppe nun endlich beginnen können. "Wenn die Dächer geeignet sind, soll es an der Stadt nicht scheitern", sagte sie. Bis zum 1. Juli soll die Fotovoltaik-Anlage auf dem großen Flachdach der Schule errichtet sein und dann schon während der Sommermonate kräftig Strom erzeugen. Dass das auch wirklich klappt, hat die Firma Alternative Energie Lars Mielke aus Horst der Agendagruppe zugesichert.

"Nachdem in der vergangenen Woche die Betreibergesellschaft Bürger-Solar 3 Pinneberg gegründet worden ist, können wir jetzt daran gehen, die Anlage zu vermarkten", sagte Geschäftsführer Paul Cwielong. Gezeichnet werden können Anteile im Wert von jeweils 500 Euro. Allerdings ist die Höchstsumme auf 10 000 Euro pro Person begrenzt. Jeder der Anteilseigner - die wie stille Gesellschafter behandelt werden - bekomme ein Zertifikat über die eingesetzte Summe, erläuterte Cwielong. "Schon jetzt haben wir 25 Interessenten, die sich mit unterschiedlichen Beträgen an dem Projekt beteiligen wollen", sagte er, "aber wir werden natürlich weiter werben."

Die Sonne ist unser größtes Energiereservoir. Aufgrund der ständig steigenden Kosten für Öl, Gas und Strom wird die Nutzung dieser kostenlosen Quelle immer interessanter. Außerdem fallen im Betrieb von Sonnenenergie-Anlagen keine Emissionen an, die Gesundheit, Umwelt und Klima belasten.

Die geplante Bürger-Solarstrom-Anlage auf dem Dach der Johann-Comenius-Schule besteht aus 86 Fotovoltaik-Modulen mit einer Netto-Solarfläche von 135 Quadratmetern. Etwa 19 000 Kilowattstunden (kWh) Strom sollen jährlich erzeugt werden. Das reicht, um sechs Familien ein Jahr lang mit Energie zu versorgen. Der eingespeiste Strom wird mit knapp 29 Cent je kWh vergütet. Dieser Betrag ist durch das Energie-Einspeise-Gesetz für 20 Jahre garantiert. Von der jährlichen Einspeisevergütung erhält die Stadt Pinneberg drei Prozent als Pacht für das Dach. Die Investitionskosten für die Anlage, die rund zehn Tonnen Kohlendioxid im Jahr einspart, belaufen sich auf 52 000 Euro netto.

Auch für die Schüler ergeben sich interessante Projektmöglichkeiten

Auch Schulleiterin Uta Holst-Timm freut sich darüber, dass auf dem Dach ihrer Schule eine Fotovoltaik-Anlage errichtet werden soll. Die Sonnenenergie sei eine sehr saubere Energie, deren Einsatz die Umweltproblematiken reduzieren könne. "Für den Unterricht ergeben sich interessante Ansätze, die sinnvoll in diverse Projekte eingebunden werden können", sagte sie.