Nun hat auch Elmshorn ein Topmodel, ein junges Mädchen strahlt, dass es für schön befunden wurde - das ist nett für sie, Glückwunsch.

Aber ist es nicht langsam mal an der Zeit, den Kompass der Wichtigkeiten neu zu justieren? Auch ein noch so tolles Aussehen ist vergänglich - trotz Hautchemie, Botox und Plastik-Implantaten - was bleibt, sind Charakter und Kompetenzen. Leider forcieren Unterhaltungsindustrie und einige Medien Äußerlichkeiten und Pseudo-Leistungen. Bei schlichten Gemütern lässt sich so nämlich viel Geld verdienen. So kommt es, dass bei Deutschlands Topmodel Heidi Klum zu dünne und zu junge Mädchen über den Catwalk stöckeln und der selbsternannte Pop-Titan Dieter Bohlen immer wieder einfache Gemüter findet, die sich durch die Darbietung seltsamer Bewegungen und das Ausstoßen von Lauten Ruhm und Geld erhoffen. Mal ehrlich: Topmodels, Top-Frauen und Superstars sind doch ganz andere. Die Altenpflegerin, die sich liebevoll um demente Senioren kümmert. Die allein erziehende Mutter, die beim Discounter ackert, statt Hartz IV abzukassieren. Die engagierte Kindergärtnerin und die Lehrerin zählen dazu, die unermüdlich versuchen, Rudimente von Bildung und Sozialverhalten in TV-durchseuchte Kinderköpfen zu verankern. Superstars - das sind fleißige Facharbeiter, wissenshungrige Lehrlinge, innovative Ingenieure. Diese Menschen braucht das Land - nicht die Laufsteg-Girlies und Möchtegern-Künstler.