Buntes Programm mit Kirchenführungen, Konzerten und Kinderspielen am 29. Mai

Quickborn. Die Kirche hatte vor zwei Jahren ihr 200-jähriges Bestehen gefeiert. Nun wird der Kirchturm der Marienkirche in Quickborn am Sonntag, 29. Mai, mit einem großen Turmfest gewürdigt. Der Turm wird in zwei Jahren 150 Jahre alt. Denn Kirchenschiff und -turm sind nicht gleichzeitig gebaut worden, weist Kirchenvorsteherin Irene Lühdorff auf eine pikante Besonderheit der heute 7600 Mitglieder zählenden evangelischen Kirchengemeinde Quickborn-Hasloh hin.

Ursprünglich wollte die Quickborner Bürgerschaft Kosten sparen, indem der Kirchbau von 1809 ohne einen Turm verwirklicht wurde. Als dann aber 50 Jahre später die Kieler Straße (heutige Bundesstraße 4) Altona mit Neumünster verband und direkt an der Kirche vorbeilief, war den Kirchenoberen ihr Gotteshaus nicht mehr repräsentativ genug: Ein Kirchturm wurde 1863 nachgebaut, allerdings nicht wie der Kirchbau im klassizistischen, sondern im neoromanischen Stil.

"Aber wir haben uns daran gewöhnt und werden ihn bestimmt nicht abreißen", schmunzelt die Kirchenvorsteherin. Ohnehin steht das Bauwerk, der erste Kirchbau des königlich dänischen Hofbaumeisters Christian Frederik Hansen in Schleswig-Holstein, unter Denkmalschutz.

Die aufwendige Sanierung des Kirchturms im Jahre 1999, die die Gemeinde 550 000 Mark gekostet hat, war Anlass für das erste Kirchturmsfest, das seitdem alle zwei Jahre feierlich begangen wird und jedes Mal etwa 4500 Euro einbringt durch den Verkauf von Kaffee und Kuchen sowie eine Verlosung, an der sich die Quickborner Geschäftsleute engagiert beteiligen. Sie spenden 500 Geschenke bei 2500 zu verkaufenden Losen für je einen Euro. Hauptgewinn ist ein digitaler Camcorder. Außer der Tombola bietet das Turmfest von 11 bis 17 Uhr ein buntes Programm mit Musik, Spiel, Ausstellungen, Flohmarkt und einem großen kulinarischen Angebot.

Es werden die Kantorei, der Kinder- und Jugendchor, der Posaunen- und der Gospelchor aus Hasloh auftreten. Für die Kinder gibt es anregende Spiele, zum Beispiel ein Puzzle, mit dem sie die Kirche nachbauen können. Drei Kirchenführungen werden angeboten (11.30, 13.30, 15.30 Uhr).

Zudem werden Konfirmationsbilder aus den vergangenen Jahren ausgestellt. Das älteste Foto ist von 1931, erzählt Irene Lühdorff.

Ein Manko hat das Fest allerdings. Der Kirchturm selbst ist nicht begehbar. Wegen der engen Wendeltreppe hinauf wäre dies zu gefährlich für die Besucher, warnt Pastorin Claudia Weisbarth. Und selbst wenn es jemand nach oben auf den 32 Meter hohen Turm schaffen sollte - einen Ausblick von Quickborns höchstem Gebäude kann er dennoch nicht genießen: Es hat keine Fenster.