Landauf und -ab predigen die Politiker, wie wichtig ihnen angeblich die Schul- und Bildungspolitik sei.

Doch wenn es dann zum Schwur kommt, gilt dieses Versprechen plötzlich nicht mehr. Kein Geld, kein Bedarf, nicht zuständig, lauten dann oft die Ausreden. Beim schulpsychologischen Dienst konnte nun immerhin das Schlimmste verhindert werden. Weiterhin bleiben 17 fachlich qualifizierte und studierte Schulpsychologen hierzulande im Einsatz. Das ist aber nicht viel, wie der Vergleich mit Hamburg zeigt, wo gerade 50 neue solcher Stellen geschaffen worden sind.

Mag sein, dass die Probleme in der Hansestadt mit einem viel höheren Anteil an Einwanderungs- und sozial schwachen und sogenannten bildungsfernen Familien weitaus größer sind als im nicht so dicht besiedelten nördlichen Nachbarland. Doch offenbar ist die Schule heute erheblich schwieriger zu bewältigen als es die Älteren noch aus ihrer Jugendzeit kennen. Auch früher nervten unsinnige Schularbeiten, "doofe" Lehrer, zu volle Klassen, seltsame Mitschüler. Doch der zunehmende Anspruch und Leistungsdruck, sprachliche und soziale Probleme, der fehlende Halt in den Familien, überforderte Lehrer, die diese Erziehungsmängel nicht auffangen können, sind ein gefährliches Explosionsgemisch. Viele Schüler erleben Schule heute offenbar als Einrichtung, die ihnen Angst vor der Zukunft und sie sogar krank macht. Da müssen wir dringend gegensteuern und dürfen nicht am falschen Ende sparen!