Immobilie des Bürgervorstehers wird zwangsversteigert. Keine Auswirkungen auf politische Arbeit

Halstenbek. Die Adresse der Immobilie, die am 18. Mai im Amtsgericht Pinneberg unter den Hammer kommt, ist vielen Halstenbekern ein Begriff. Schließlich handelt es sich um die postalische Anschrift des CDU-Ortsverbandes der Gemeinde - und um den Wohnsitz von zwei prominenten Christdemokraten: des Bürgervorstehers Otto Sajitz und seiner Frau Kirsten, die in Personalunion Fraktionsvorsitzende der Union im Gemeinderat sowie die Chefin des Ortsverbandes ist.

Sajitz bestätigt, dass seine Immobilie zwangsversteigert werden muss

"Ja, es stimmt", bestätigt Otto Sajitz auf Anfrage der Pinneberger Zeitung, was in der Gemeinde die Spatzen von den Dächern pfeifen: die bevorstehende Zwangsversteigerung. Sajitz betont jedoch, dass dieser Vorgang auf innerfamiliäre Streitigkeiten zurückzuführen ist und keine Auswirkungen auf sein Amt als Bürgervorsteher hat.

Bei dem Versteigerungsobjekt handelt es sich um die Wohn- und Gewerbeimmobilie am Olenmoorweg, in der die Eheleute Sajitz und ihre vier Kinder wohnen. Das Grundstück, das ein Haus mit mehreren Wohneinheiten, ein ehemaliges Ladenlokal sowie diverse Gewächshäuser beinhaltet, umfasst eine Größe von 12 706 Quadratmetern.

Die Wohn- und Nutzfläche wird im Wertgutachten des Amtsgerichts, das unserer Zeitung vorliegt, mit 1180,5 Quadratmeter angegeben. Der geschätzte Verkehrswert wird auf 386 000 Euro beziffert, hinzukommen weitere 5550 Euro für Zubehör. Der Zwangsversteigerungstermin ist für Mittwoch, 18. Mai, von 9 Uhr an in den Räumen des Gerichts an der Bahnhofstraße angesetzt.

Auf der Fläche am Olenmoorweg hatten Otto Sajitz sowie sein Bruder Harald, der ebenfalls dort ansässig ist, gemeinsam einen Gartenbaubetrieb geführt. Die Firma befand sich mehrere Generationen im Besitz der Familie. "Es handelte sich um eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts, die uns beiden zu jeweils 50 Prozent gehört hat", erläutert Sajitz. Sein Bruder habe ihm jedoch den Gesellschaftsvertrag aufgekündigt, was im Herbst 2009 letztlich eine Stilllegung des Betriebes zur Folge gehabt habe. Weil auch in der Folgezeit keine Einigung über finanzielle Fragen erzielt werden konnte, müsse nun die Immobilie zwangsversteigert werden. "Ich habe aus der Sache nie ein Geheimnis gemacht", erläutert Sajitz.

Die Zwangsversteigerung betreibt der Hauptgläubiger der Gesellschaft, die Sparkasse Südholstein mit Sitz in Neumünster. Für Halstenbeks Bürgervorsteher hat der Vorgang - neben all dem innerfamiliären Ärger - eine weitere, bittere Komponente: Otto Sajitz und seine Familie müssen langfristig aus der Immobilie am Olenmoorweg ausziehen.

Sajitz und seine Familie ziehen um, bleiben aber in Halstenbek wohnen

"Wir befinden uns aber nicht auf der Flucht", betont Sajitz. Er und seine Familie würden innerhalb der Gemeindegrenzen umziehen und somit ihren Wohnsitz in Halstenbek behalten. Daher würden er und seine Frau alle politischen Mandate auch weiterhin ausüben können.