Bürgerstiftung in Gedenken an Gerhard Veit gegründet. Jährlich 10 000 Euro Ausschüttung

Tornesch. Im vorigen Jahr starb Gerhard Veit im Alter von 88 Jahren - und vermachte sein gesamtes Erbe seiner Heimatstadt Tornesch. Da das Geld jetzt auch offiziell als "Bürgerstiftung Stadt Tornesch i. M. Gerhard Veit" bei der VR Bank Pinneberg angelegt ist, dürfen sich die Tornescher künftig über rund 10 000 Euro jährlich freuen, die als Ausschüttung in soziale Projekte und zur Förderung des Sports in ihrer Stadt verwendet werden.

Die Summe aus dem Nachlass von Gerhard Veit ist nicht unbeträchtlich. Etwa 443 000 Euro hat der Tornescher an Barvermögen und aus dem Verkauf eines Einfamilienhauses hinterlassen. Dazu packte die Stadt die 5000 Euro, die die Stadt als Preisgeld für die Auszeichnung "Sportfreundliche Kommune 2011" erhalten hat.

Bereits sechs Bürgerstiftungen unter dem Dach der VR Bank Pinneberg

Da das Kapital zudem noch aus Haushaltsmitteln aufgestockt wurde, verfügt die Stiftung nun über 450 000 Euro. Im Rathaus unterzeichneten jetzt Bürgermeister Roland Krügel, Egon Niebuhr und Horst Alsmöller vom Stiftungsrat der Bürgerstiftung der VR Bank die Urkunden.

Für die VR Bank ist es nicht das erste Engagement in diesem Segment. Sie vertritt mit ihrer Bürgerstiftung (Stammkapital zwei Millionen Euro) sechs Bürgerstiftungen im Rechts- und Geschäftsverkehr mit einem Gesamtvolumen von fast einer Million Euro - und zwar unentgeltlich.

Niebuhr: "Wir verdienen unser Geld hier in der Region, und wir wollen, dass es auch hier bleibt." Das Stiftungskapital wird von der VR Bank ohne Risiko "konservativ" angelegt. Wie im Falle der Bürgerstiftung in Gedenken an Gerhard Veit. Über die Verwendung der Ausschüttung entscheidet ganz gemäß dem Stiftungszweck - Beschaffung von Mitteln zur Förderung von Initiativen und Projekten der Kinder-, Jugend und Altenhilfe, der Sports und der Erziehung innerhalb der Stadt Tornesch - der Ausschuss für Jugend, Sport, Soziales, Kultur und Bildungswesen.

Bürgermeister Krügel findet die Idee von Gerhard Veit, sein Erbe der Stadt zukommen zu lassen, nachahmenswert. Es gebe genügend Menschen, die niemanden mehr in der Verwandtschaft haben und nicht wissen, wem sie ihr Erbe zukommen lassen sollen. "Viele denken, dass das Vermögen ihrer Stadt oder Gemeinde zufällt, doch das ist ein Irrtum", klärte Bürgermeister Krügel auf.

Ohne Regelung fällt das Erbe an das Land

Ohne ein Testament und einen Begünstigten falle das Vermögen automatisch an das Land, wo es dann im "großen Haushaltloch" verschwinde. Wer also einem guten Zweck in seiner Heimatgemeinde etwas zukommen lassen möchte, sollte über eine solche Regelung nachdenken, so der Bürgermeister. "Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn der eine oder andere dies in seine Überlegungen mit aufnimmt."