Markus Montag hat die Regie im Stadtzentrum übernommen. In dieser Woche starten die Arbeiten für die Erweiterung

Schenefeld. Das Stadtzentrum Schenefeld ändert sein Gesicht: Voraussichtlich morgen werden die Arbeiten für den Erweiterungsbau des Einkaufszentrums beginnen. "Die Fertigstellung wird planmäßig im Oktober 2012 erfolgen", sagt Markus Montag. Der 34-Jährige ist ebenfalls ein neues Gesicht - er ist seit April als neuer Center-Manager für die Immobilie verantwortlich.

"Das war ein spannender erster Monat", sagt Markus Montag. Der verheiratete Vater von drei Kindern wohnt in Bergedorf und ist im Kreis Pinneberg kein Unbekannter. Zuletzt leitete er für die AVW-Gruppe fünf kleinere Einkaufszentren, darunter die Pinneberger Rathauspassage. Der neue Arbeitgeber des Hamburgers ist die Völkel Company, die im Februar das Management des Stadtzentrums übernommen hat. Nachdem sich übergangsweise Mario Zanolli der Aufgabe annahm, ist nun Montag der Ansprechpartner für Mieter und Kunden. "Mario Zanolli wird uns als Teamleiter der Völkel-Company weiterhin unterstützen", sagt Montag.

Der Start für den Neuen - er war schwierig. Wie berichtet, hatte der bisherige Center-Manager Thomas Bleis gegen seinen Rauswurf geklagt und Ende voriger Woche Recht erhalten. Die Berliner Immobilien Holding (BIH) als Eigentümer des Centers wird gegen das Urteil Berufung einlegen. Aufgrund des Rechtsstreits war ein reibungsloser Übergang von Bleis auf seinen Nachfolger nicht möglich.

"Inzwischen habe ich nahezu alle Mietparteien kennengelernt", erläutert Montag. Er hat auch die Kinderfreundlichkeit des Centers verbessert. So wird auch in den Sommermonaten zu bestimmten Zeiten eine Betreuung für die Lütten angeboten. Montag ist gerade dabei, mit seinem Team in neue Räume im zweiten Obergeschoss einzuziehen. Dort erwartet ihn eine schwierige Aufgabe: Das Stadtzentrum muss innerhalb von eineinhalb Jahren komplett umgekrempelt werden.

Die Anzahl der Geschäfte - bisher waren es etwa 120 - wird sich dabei nicht ändern. "Es ist bisher vieles sehr kleinteilig. Künftig werden sich viele Mieter auf deutlich größeren Flächen präsentieren", erläutert Montag. Das bedeutet auch, dass einige Geschäfte innerhalb des Centers umziehen werden und auch im Altbau Umbauten erforderlich sind. Aus diesem Grund stehen bereits viele Flächen leer, die für die Neukonzeptionierung benötigt werden.

Außerdem ist der Branchen-Mix verbesserungsfähig. "Wir wollen, dass die Kunden ihren täglichen Bedarf bei uns decken können", sagt Montag. Im Bereich Sport und Haushaltswaren hat er Handlungsbedarf ausgemacht, auch im Heimtextilbereich sowie bei Junger Mode solle nachgebessert werden. Namen von Anbietern, die den Branchen-Mix ergänzen sollen, will Montag noch nicht verraten. Er sagt nur so viel: "Wir stehen in Verhandlungen mit mehreren interessanten Anbietern."

Das Stadtzentrum verfügt derzeit über 32 000 Quadratmeter Vermietungsfläche, davon entfallen etwa 24 000 Quadratmeter auf Geschäfte und Dienstleistungen. Der Anbau, der seitlich an das vorhandene Gebäude mit den verglasten Dachkuppeln anschließt, soll über 5600 Quadratmeter zusätzliche Verkaufsfläche verfügen. Auf 3500 Quadratmetern siedelt sich ein Toom-Supermarkt des Handelsriesen Rewe an. Der bisherige, kleinere Rewe-Markt im Altbau wird schließen und durch andere Geschäfte ersetzt.

Der Erweiterungsbau, für den Ende April die Baugenehmigung erteilt worden ist, kostet die Eigentümer geschätzte 12,7 Millionen Euro. In dieser Woche wird die Baustelle eingerichtet, dann soll es Schlag auf Schlag gehen. Einer angekündigten Klage des benachbarten Grundstückseigentümers Max Dieter Altmann, der ein eigenes Projekt am Kiebitzweg realisieren will, werden keine Chancen eingeräumt. Bereits im Januar war die Parkpalette, die dem Neubau im Wege steht, abgerissen worden - und Altmann war mit dem Versuch gescheitert, die Arbeiten per einstweiliger Verfügung stoppen zu lassen.

Seit dem Abriss der Parkpalette fehlen jede Menge Parkplätze. Zur Verfügung stehen noch die Tiefgarage, die eine provisorische Zu- und Ausfahrt erhalten hat, sowie angemietete Parkflächen am Osterbrooksweg. "Die Parkplatzsituation hat sich inzwischen normalisiert", berichtet Montag. Er hofft, dass bereits zum Weihnachtsgeschäft wieder zusätzliche Stellflächen im Center bereit stehen. Dann könnte im Idealfall die Tiefgarage des Erweiterungsbaus, die mit der im Altbau verbunden wird, freigegeben werden.

Im Erweiterungsbau werden zudem auf jeder Ebene Parkplätze geschaffen. Auf dem Dach des Neubaus können weitere 200 Pkw parken. Insgesamt sollen im Rahmen der Erweiterung 1350 Stellplätze realisiert werden. Die maximale Anzahl steht jedoch erst im Oktober 2012 zur Verfügung.

"Wir werden auch künftig bei einer Parkraumbewirtschaftung bleiben", kündigt der neue Center-Manager an. Die Zeiten, in denen unbegrenzt frei geparkt werden konnte, sind damit vorbei. Das liegt daran, dass zu viele Dauerparker, die nicht im Center einkaufen waren, gezählt worden waren. Es wird jedoch auch künftig bei zwei Stunden kostenfreiem Parken bleiben.

Und noch eine Sache ändert sich: Pünktlich zum 31. Mai, dem Weltnichtrauchertag, wird das Stadtzentrum auf vielfachen Wunsch der Kunden rauchfrei. Die bisherige Regelung, das in Teilbereichen des Marktplatzes "gepafft" werden durfte, entfällt. "Das Rauchen in einem Einkaufszentrum ist nicht mehr zeitgemäß", erläutert Montag. An beiden Seiteneingängen werden ersatzweise Raucherpoints geschaffen.