Trotz öffentlichen Aufrufs gingen bei den Ermittlern kaum brauchbare Hinweise ein

Elmshorn. Im Mordfall Minna R. haben die Ermittler keine neuen Erkenntnisse. "Trotz des öffentlichen Aufrufs haben wir keine weiteren Hinweise erhalten", bedauerte Karl Brill, Sprecher der Bezirkskriminalinspektion Itzehoe, auf Anfrage. In dem Fall gebe es derzeit "keine heiße Spur".

Wie berichtet, hatten Familienangehörige die Rentnerin am Mittwochabend gegen 20 Uhr tot in ihrer Erdgeschosswohnung am Elmshorner Sandberg entdeckt. Die Räume waren komplett durchwühlt worden, es fehlt ein Geldbetrag in noch unbekannter Höhe. Minna R. starb durch massive Gewalteinwirkung auf Kopf und Oberkörper. "Wir sind uns sicher, dass der Mörder zwischen 6 und 8 Uhr am Ostermontag zugeschlagen hat", berichtet Brill.

Doch ob ein Täter oder mehrere Personen am Werk waren, wissen die Ermittler bislang nicht. Sie haben alle Nachbarn befragt und öffentlich um Zeugenhinweise gebeten. "Bisher hat sich niemand gemeldet, der in diesem Zeitraum verdächtige Personen vor Ort bemerkt hat", berichtet Brill. Auch sei nach wie vor unklar, wie der oder die Täter in die Wohnung gelangten.

Die Spezialisten des Ermittlungsdienstes haben die Wohnung akribisch auf Spuren untersucht. Das gesamte sichergestellte Material wird nun zum Landeskriminalamt nach Kiel geschickt, wo eventuelle Faser-, Finger- oder DNA-Spuren erfasst und abgeglichen werden können. Auch prüfen die Beamten, ob Personen aus dem näheren Umfeld der Seniorin als Täter in Frage kommen könnten.

Zudem werden die Verbindungsdaten des Festnetzanschlusses von Minna R. ausgewertet. Auch laufen zurzeit noch feingewebliche Untersuchungen zur genauen Abklärung der Todesursache. Mit schnellen Ergebnissen rechnen die Ermittler der Mordkommission nicht.