Zum Tag der Umwelt zeigt das Stadtzentrum Schenefeld die Wirkung von Pflanzen

Schenefeld. Zugegeben - das Stadtzentrum Schenefeld hat mit seinen gläsernen Dachwölbungen ohnehin ein wenig von der Optik eines Treibhauses. Wie nah die Architektur des vor knapp 20 Jahren in Betrieb genommenen Einkaufscenters inzwischen dieser Funktion kommt, ist auch von der vorwiegend konsumorientierten Kundschaft kaum noch zu übersehen.

Bis zu zehn Meter große Fischschwanz-Palmen streben vom Boden des Marktplatzes aus nach oben. Klettergewächse ranken am Wendeltreppenaufgang, und in großen Rollkübeln stehen Washingtonia-Palmen stramm wie Wächter vor dem Weißen Haus. So viel Pflanzenvielfalt in einem umschlossenen, wenn auch extrem lichtdurchfluteten Gehäuse ist für Frank Schoppa, Geschäftsführer im Landesverband des Bunds deutscher Baumschulen, und Caroline Böttle, Chefin der Schenefelder Hydro-Böttle GmbH und Mitglied im Fachverband Raumbegrünung und Hydrokultur, der passende Rahmen, um über die positiven gesundheitlichen Effekte vom Leben und Arbeiten in grün geschmückten Räumen zu berichten. Schließlich ist am Sonnabend, 5. Juni, Tag der Umwelt unter dem Motto "Leben ist Vielfalt". Dazu passt das Ergebnis einer wissenschaftlichen Untersuchung, wonach Grünpflanzen in Büros jährlich 3,5 Krankheitstage weniger pro Mitarbeiter anfallen lassen.

Dritter im Bunde ist der Center-Manager Thomas Bleis, seit einem halben Jahr mit dem Schenefelder Stadtzentrum Schenefeld Kunde bei Böttle. Bleis hat selbst einen grünen Daumen, liebt vor allem mediterrane Pflanzen, legt jedoch selbst nicht Hand an, um das Grün im Stadtzentrum zu hegen und zu pflegen. Um so mehr beobachtet er den Wechsel der Jahreszeiten im Stadtzentrum und schwärmt von der Filterfunktion des Grüns für Klima und Luftqualität.

Die Pflanzenvielfalt steht nach den Erfahrungen des Center-Managers für den erfolgreichen Betrieb eines Einkaufszentrums an erster Stelle noch vor einem attraktiven Branchen- und Veranstaltungsmix. Bleis weiß, wovon er spricht. Am Anfang habe es kaum lebendiges Grün im Center gegeben. Schnell waren Begriffe wie "Sing-Sing" oder "Bahnhofshalle" im Umlauf.

Doch mittlerweile ist so kräftig aufgeforstet worden, dass einige der frühesten Pflanzen dank guter Pflege nach menschlichen Maßstäben schon volljährig sind. Zum Erfolg gehöre auch, dass eine Palme vielleicht mal ein paar Monate Urlaub außerhalb des Centers macht, sagt Thomas Bleis.

Dabei komme das Konzept der mobilen Begrünung dieser Maßnahme sehr entgegen. Sämtliche etwa 30 Großpflanzen und die 60 Pflanzkübel mit wechselndem Bewuchs lassen sich auf Rollen transportieren. Insgesamt schafft das Einkaufszentrum allerdings mit seinem von Sonnenschein und guter Belüftung geprägten Klima ideale Voraussetzungen für gutes Gedeihen, sodass der Gang in die Pflanzen-Reha eher die Ausnahme bleibt.

Das grüne Konzept hat seinen allerdings seinen Preis. Rund 250 000 Euro kostet es jährlich, die gesamten Pflanzen- und Baumbestände des Stadtzentrums Schenefeld zu hegen und zu pflegen. Dazu zählt aber auch die umfängliche Außenbegrünung. So wird die Parkpalette von robusten Platanen geziert, die aus dem Tiefgeschoss bis über das höchste Deck hinausgewachsen sind.

Den Gesamtwert der Begrünung beziffert der Center-Manager Thomas Bleis auf 500 000 Euro.