Experten untersuchen nach Teilgeständnis des Ueterseners Ursachen. 65-Jähriger hatte in Appen einen Radfahrer umgefahren und sterbend zurückgelassen.

Appen/Uetersen. Der 65-jährige Autofahrer aus Uetersen, der am frühen Sonnabendmorgen einen gleichaltrigen Radrennfahrer in Appen angefahren hat und geflüchtet ist, war offenbar betrunken. Als er nach einem anonymen Hinweis am Abend vorläufig festgenommen wurde, wies der 65-Jährige einen Atemalkoholwert von 0,62 Promille auf. Da der menschliche Körper durchschnittlich 0,1 Promille pro Stunde abbaut, könnte der Mann zum Unfallzeitpunkt mehr als zwei Promille gehabt haben.

Genaueres muss jetzt ein Alkoholsachverständiger klären. Der Nachweis dürfte jedoch nicht einfach zu führen sein, schließlich kann es sich bei dem gemessenen Promillewert des Mannes auch um einen Nachtrunk handeln. Der 65-Jährige hatte lediglich angegeben, an dem Unfall beteiligt gewesen zu sein. Wie berichtet, hat die Polizei den Audi A 3 des Ueterseners sowie seinen Führerschein beschlagnahmt.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft ist ein DEKRA-Sachverständiger mit der Ursachenermittlung beauftragt. Bis ein vorläufiger Bericht vorliegt, wird jedoch einige Zeit vergehen. Bisher unklar ist auch, woran und zu welchem Zeitpunkt der Radrennfahrer, der allein lebte und aus Elmshorn stammte, gestorben ist. Heute wird in der Hamburger Gerichtsmedizin der Leichnam des 65-Jährigen obduziert.

Wie berichtet, hatte um 5.50 Uhr ein Autofahrer auf der Appener Straße zunächst das demolierte Rennrad und dann den Toten in einem Straßengraben entdeckt. Fahrzugteile brachten die Ermittler schließlich auf die Spur des Verursachers.