Den 160 Mitarbeitern des insolventen Verpackungsmaschinen-Herstellers Affeldt in Neuendorf bei Elmshorn droht der Gang zum Arbeitsamt. Voraussichtlich am 12. Mai wird das Amtsgericht Pinneberg offiziell das Insolvenzverfahren eröffnen.

Neuendorf. Dann endet die Drei-Monats-Frist, in der die Agentur für Arbeit die Gehälter der Beschäftigten gezahlt hat. "Wenn wir bis zu diesem Zeitpunkt keinen Investor finden, müssen wir die Mitarbeiter freistellen", so Insolvenzverwalter Klaus Pannen auf Anfrage.

Laut Pannen hatte es eine Vielzahl von Interessenten für das Traditionsunternehmen gegeben, das Ende März Insolvenz wegen Zahlungsunfähigkeit anmelden musste. Jedoch seien bis auf einen alle abgesprungen. Pannen: "Wir verhandeln mit Hochdruck, aber die Zeit drängt." Es müsse schnell eine Lösung gefunden werden, mit der der Interessent, die kreditgebenden Banken sowie die Arbeitnehmer leben können. Ohne frisches Kapital sei Affeldt nach dem 12. Mai nicht überlebensfähig. Zwar seien Aufträge vorhanden, jedoch könnten die benötigten Teile sowie die Löhne nicht mehr bezahlt werden.

Gestern wurde die letzte selbst produzierte Maschine ausgeliefert. Im Anschluss trat die Belegschaft in einen Warnstreik - und besetzte bis auf weiteres den Betrieb. Affeldt-Betriebsratsvorsitzende Astrid Petersen beschreibt die Stimmung der Belegschaft als "verzweifelt". "Wir fordern eine Perspektive für die Beschäftigten nach dem 12. Mai und den Erhalt von möglichst vielen Arbeitsplätzen zu tariflichen Bedingungen", so der Bevollmächtigte der IG Metall Unterelbe, Uwe Zabel. Er ergänzt: "Dazu braucht die Belegschaft nun die aktive Unterstützung der Politik und der Öffentlichkeit. Auch die Banken haben jetzt eine soziale Verantwortung, Arbeitsplätze in der Region zu erhalten." Sollte eine Fortführung des Betriebes scheitern, müsse als zweitbeste Lösung eine Transfergesellschaft für die Mitarbeiter entstehen.