Uetersener Fahrer hatte sich vom Unfallort entfernt, wurde aber schnell gefunden

Appen/Uetersen. Die Fahndung nach dem Unfallfahrer, der am frühen Sonnabend in Appen aller Wahrscheinlichkeit nach den Tod eines Rennradfahrers verursachte, hat noch am selben Abend zum Erfolg geführt. Ein Zeuge gab der Polizei aufgrund von Rundfunkdurchsagen den entscheidenden Hinweis auf einen Uetersener. Seinem Fahrzeug konnten Trümmerteile vom Unfallort zugeordnet werden. Der Mann wurde daraufhin zunächst festgenommen, ist aber mittlerweile wieder auf freiem Fuß.

Was war geschehen? Am frühen Sonnabend war ein Autofahrer auf der Appener Straße von Appen-Etz nach Appen unterwegs, als er 100 Meter vor dem Ortseingangsschild am rechten Fahrbahnrand ein orangefarbenes, beschädigtes Rennrad entdeckte. Eine Person konnte der Mann nicht ausmachen. Er stoppte, drehte um und fuhr zurück zu dem Fahrrad. Im Graben entdeckte er den leblosen, mit einem roten Rennanzug bekleideten Radfahrer.

Der Autofahrer alarmierte um 5.50 Uhr Rettungskräfte und Polizei, ein Notarzt konnte wenig später nur noch den Tod des Radfahrers feststellen. Wie sich wenig später herausstellte, handelt sich um einen 65 Jahre alten, allein lebenden Mann aus Elmshorn. Die Polizei fand neben dem Leichenfundort über mehrere Meter verteilt Fahrzeugteile, überwiegend von einem rechten Außenspiegel, der eine silberfarbene Lackierung aufwies. Recherchen der Polizei ergaben, dass der Spiegel zu einem Audi A 3 /S 3 Sportsback, Baujahr 2004 bis 2008 gehört.

Strafverfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung wurde eingeleitet

Die Polizei musste davon ausgehen, dass es zwischen dem Audi und dem Rennradfahrer zur Berührung kam, worauf der Radfahrer stürzte und sich dabei die tödlichen Verletzungen zuzog.

Die Polizei schaltete für die Fahndung nach dem flüchtigen Fahrer umgehend die Medien ein, was noch am selben Abend zum Fahndungserfolg führte. Aufgrund der wiederholten Rundfunkmeldungen, in denen nach Zeugen gesucht wurde, hatte sich ein Uetersener gegen 19 Uhr bei der Polizei gemeldet und den Standort eines beschädigten, und deshalb verdächtigen Fahrzeuges genannt.

Polizeibeamte suchten umgehend die Halteradresse in Uetersen auf und fanden dort auf dem Grundstück den besagten Audi A 3 vor. Am Unfallort aufgefundene Fahrzeugteile konnten dem Fahrzeug nach Angaben der Polizei zweifelsfrei zugeordnet werden.

Der Unglücksfahrer, ein ebenfalls 65 Jahre alter Mann aus Uetersen, wurde vorläufig festgenommen. Er hat gestanden, an dem Unfall beteiligt gewesen zu sein. Der Unfallhergang gibt der Polizei aber weiterhin Rätsel auf. Weitere Klarheit versprechen sich die Ermittler durch die Gutachten der Rechtsmedizin und des Unfallsachverständigen. Diese sind vor Anfang der Woche nicht zu erwarten.

Gegen den Unfallfahrer wurde ein Strafverfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung, der Verkehrsunfallflucht und der unterlassenen Hilfeleistung eingeleitet. Sein Führerschein und der Unfallwagen wurden beschlagnahmt. Wegen fehlender Haftgründe wurde der 65-Jährige allerdings noch Sonnabendnacht entlassen.