Das Hamburger Umland gewinnt sowohl bei Pferdesportlern als auch Freizeitreitern immer mehr an Bedeutung.

Kreis Pinneberg. Kehrseite der Medaille: Auf den noch vorhandenen Wiesen des bereits stark urbanisierten Kreises Pinneberg entstehen immer mehr Pferdeställe und -unterstände, die im sogenannten Außenbereich ohne Genehmigung gebaut worden sind. Mittlerweile sind es etwa 800 Ställe, die im Visier der Bauaufsicht stehen.

Das Problem war eines der Themen einer Gesprächsrunde von Mitarbeitern der Kreisverwaltung aus Umweltamt, Bauordnung und Veterinärwesen mit Vorstand und Geschäftsführung des Kreisbauernverbandes. Warum ist ein Pferdestall auf der Wiese so problematisch? Viele Pferdefreunde, so Umweltamtschef Holger von Thun, pachteten eine Wiese, schnell komme dann oft der Unterstand, danach die abschließbare Sattelkammer und dann womöglich sogar eine Terrasse dazu.

Aussiedlung von Betrieben im Landschaftsschutzgebiet ist möglich

Ein solcher Wildwuchs ist den Behörden ein Dorn im Auge. Grundsätzlich gilt es, den Außenbereich von Siedlungen von Bebauung freizuhalten. Nur wer einen landwirtschaftlichen Betrieb führe, könne derartige Ställe im Außenbereich bauen. Ist das nicht der Fall, droht der Abrissbagger, einige Abrissverfügungen sollen bereits ergangen sein. In der Runde ging es weiter um das Thema Aussiedlung von landwirtschaftlichen Betrieben aus Dörfern oder Städten an geeignete Standorte in und außerhalb von Landschaftsschutzgebieten. Dies sei grundsätzlich möglich, allerdings sollte der Standort im Einvernehmen mit allen Beteiligten gefunden werden.

Veterinäre empfehlen Fortsetzung der Impfung gegen Blauzungenkrankheit

Nach Auskunft des Kreisbauernverbandes ist im Kreis Pinneberg im Vergleich zu anderen Regionen Schleswig-Holsteins nur eine geringe Dichte von Biogas-Anlagen zu verzeichnen. Daher sei auch nur ein begrenzter Einfluss des erhöhten Flächenbedarfs der Biogasanlagenbetreiber auf das allgemeine Pachtpreisniveau für Ackerflächen zu erkennen.

Der Leiter der Veterinär- und Lebensmittelaufsicht, Dr. Ludwig Zielinski, empfahl, auch nach Ende der Pflichtimpfung gegen die Blauzungenkrankheit zu impfen. Gefahren wie Ausbrüche von Maul- und Klauenseuche in fernöstlichen Ländern für den einheimischen Tierbestand wurden ebenso erörtert wie Vorsorgemaßnahmen bei der Tiergesundheit. Es wurde vereinbart, dass die Treffen zwischen Verwaltung und Bauernverband weiterhin einmal jährlich stattfinden.