Gutachterausschuss stellt die Entwicklung der Immobilienpreise im Kreis Pinneberg vor. Wirtschaftskrise zeigt kaum Einfluss

Elmshorn. Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat kaum Einfluss auf den Grundstücksmarkt im Kreis Pinneberg gehabt. Nur "leicht rückläufig" seien die Preise im Vorjahr gewesen, sagt Gerd Wamsat vom Gutachterausschuss des Kreises, der den Grundstücksmarktbericht 2009 im Elmshorner Katasteramt vorstellte.

Es bleibt dabei: Wedel mit seiner Randlage zur Metropole Hamburg ist das teuerste Grundstückspflaster im Kreisgebiet. Sowohl bei den Einfamilienhäusern als auch bei den Eigentumswohnungen führt die Rolandstadt die Preisliste an: Im Schnitt kostet ein Einfamilienhaus in Wedel 278 700 Euro, immerhin eine Steigerung von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Eigentumswohnung in Wedel kostet bis zu 3300 Euro pro Quadratmeter

Je weiter die Immobilie von Hamburg entfernt liegt, desto günstiger: In Pinneberg kostet ein Einfamilienhaus im Schnitt 202 500 Euro, ein Minus von acht Prozent. In Elmshorn liegt der Mittelpreis nach Auswertung von mehr als 100 Kaufverträgen bei 153 000 Euro, deutlich spürbare 13 Prozent weniger als im Vorjahr. Durchschnittlich kostete ein Einfamilienhaus im Kreis Pinneberg 201 600 Euro (ein Minus von fünf Prozent), Doppelhaushälften 190 200 Euro (plus fünf Prozent) und Reihenhäuser 163 100 Euro, vier Prozent weniger als im Vorjahr.

Auch die teuersten Eigentumswohnungen findet man in Wedel. Hier wurden bis zu 3300 Euro für einen Quadratmeter Wohnfläche bezahlt. Der durchschnittliche Preis für neue Eigentumswohnungen im Kreis Pinneberg liegt bei 2380 Euro, beachtliche 13 Prozent mehr als im Jahr davor.

Der 58 Seiten umfassende Grundstücksmarktbericht richtet sich an alle, die mit Immobilien handeln oder in anderer Weise am Immobilienmarkt arbeiten wie beispielsweise Banken, Versicherungen, Immobilienmakler und Sachverständige. Er soll aber auch den Bürgern, Bauherren, Investoren und Planungsträgern eine Entscheidungshilfe für grundstücksbezogene Dispositionen bieten, erläutert Wamsat.

Der Bericht ist eine Zusammenstellung von Daten und Untersuchungen zum Grundstücksmarkt im Kreis Pinneberg. Er enthält nicht nur aktuelle Daten, sondern auch Angaben über die Entwicklung und Tendenzen des Grundstücksmarktes der vergangenen fünf Jahre. Neben dem Grundstücksmarktbericht erstellt die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses alle zwei Jahre eine Bodenrichtwertübersicht für den Kreis Pinneberg und auf Antrag jede Art von Verkehrswertgutachten.

Durchschnittlich 97 590 Euro für einen Bauplatz im Kreisgebiet

Der Grundstücksmarktbericht enthält zudem Aussagen über unbebaute und bebaute Grundstücke. Insgesamt wurden 2009 weniger Grundstücke, Häuser und Wohnungen verkauft als im Vorjahr.

So wurden im Kreis Pinneberg von den Bauherren für einen Bauplatz durchschnittlich 97 590 Euro ausgegeben, zwei Prozent weniger als im Vorjahr. Die durchschnittliche Größe eines Bauplatzes betrug 641 Quadratmeter.

Auch bei den Grundstückspreisen machte sich die Nähe zur Hansestadt Hamburg deutlich bemerkbar. Hier liegt wiederum Wedel mit bis 250 Euro pro Quadratmeter vorn. Schenefeld und die Gemeinde Halstenbek folgen mit 225 bis 245 Euro pro Quadratmeter. Die durchschnittlichen Preise für Ackerland sind auf 1,60 Euro pro Quadratmeter gefallen. Neu im Grundstücksmarktbericht ist die Angabe von durchschnittlichen Verkaufspreisen von Acker- und Grünland für die einzelnen Gemeinden des Kreises Pinneberg.

Von den Amtsgerichten wurden dem Gutachterausschuss des Kreises zudem 80 Mitteilungen über Zwangsversteigerungen von Immobilien übersandt. Im Jahr 2008 lag diese Zahl noch höher, und zwar bei 85.