Neuer Pächter bringt Wedeler Beachclub auf Vordermann, auch das Strandbad wird noch schöner. Nutzen sie das schöne Wetter!

Wedel. Der Strand am Wedeler Elbufer besitzt mehrere klare Vorteile. Zum einen kommt man von dort selbst dann immer wieder nach Hause, wenn Islands Vulkane kräftig spucken. Zum anderen findet man dort kaum Engländer, die mit Handtüchern Sonnenliegen besetzen.

Und jetzt wird das Strandbad noch schöner: Die Stadt Wedel lässt das Gelände kräftig renovieren. Arbeiter sind dabei, den Strand breiter, sauberer und sicherer zu machen - sodass ihn im Sommer wieder Tausende von Besuchern aus der ganzen Hamburger Metropolregion genießen können. Und Harry Woltmann, der neue Pächter des Beachclubs auf dem Areal hat sogar Nordseesand für seine Gäste ankarren lassen.

Die Gezeiten, Schwell, Sturmfluten und gedankenlose Zeitgenossen hatten dem Strand und besonders der Uferkante in den vergangenen Jahren übel zugesetzt. Das Wasser hatte den Sandstrand weggewaschen und Wurzeln der Bäume frei gelegt. Schlimmer jedoch war das Verhalten vieler Strandbadbesucher. Sie pulten Steine aus der Schüttung, um Umrandungen für Lagerfeuer zu schaffen.

Kinder machten sich keine Gedanken darüber, dass Steinwürfe ins Wasser nicht nur kräftig platschen, sondern so Stück für Stück die Wellenbrecher-Funktion verringert wird. Jahr für Jahr kostete der kindliche Steinwurf-Spaß 2500 Euro, weil die Brocken bei Ebbe wieder ans Ufer geholt wurden. Deshalb gibt die Stadt Wedel nun eine Menge Geld aus. 125 000 Euro lässt sie sich die Sanierung kosten.

Mit schwerem Gerät wurde zunächst die Steinschüttung instand gesetzt. Schlackesteine von der Hamburger Affinerie wurden verbaut. Sie haben die höchste Dichte und wiegen 2,7 Tonnen pro Kubikmeter - mehr als zwei VW Golf plus. Mehr noch. "Wir werden die Steine mit Beton verklammern lassen", so Bettina Parszyk aus dem städtischen Grün-Amt. Als i-Tüpfelchen sollen noch 5000 Kubikmeter neuer Strand-Sand über Land angefahren werden.

"Wir hatten zunächst geplant, von der Elbe aus mit einem Saugbaggerschiff zu arbeiten, wie wir es beim Elbhochufer östlich des Fährhauses gemacht haben. Aber das ist aus technischen Gründen nicht möglich", sagte sie. Anfang Mai sollen die Arbeiten beendet sein. Nebenan im Schulauer Hafen wird ebenfalls gebaut. Vor dem Hintergrund, dass das Hafenbecken im Herbst ausgebaggert und verkürzt werden soll, hat der Segel-Verein Wedel-Schulau (SVWS) die Dalben am landeinwärtigen Ende des Beckens gezogen und gemeinsam mit Schlengeln verkauft. Dieser Bereich war allerdings wegen der Verschlickung ohnehin nicht mehr nutzbar.

Im Beachclub am Strandbad, der einzigen Einrichtung ihrer Art an der Elbe im Kreis Pinneberg, sind Woltmann und seine Mitstreiter schon schwer aktiv. Derzeit werden die Holzterrassen komplett neu errichtet. Zusätzliche Toiletten werden gebaut und ein zweiter Tresen, damit der Andrang auf Cocktails, Bier & Co. während der schönen Tage etwas entzerrt wird. Zum gewohnten Essens-Angebot wie Pizzen, Salaten und Flammkuchen sollen regelmäßige Grillabende kommen.

Harry Woltmann ist in der Hamburger Gastro-Szene kein Unbekannter. Er hat bislang eine Kette mexikanischer Restaurants sowie mehrere Beachclubs in Hamburg an den Landungsbrücken betrieben. Mit dem Wedeler Strandbad-Sand ist er für seine Location nicht zufrieden.

Aus diesem Grund hat der Gastronom diverse Wagenladungen Sand anfahren lassen, der aus den Tiefen der Nordsee stammt. "Er wurde in der Nähe von Helgoland abgebaggert und gewaschen." Ergebnis: Der Sand ist strahlend hell und butterweich an den baren Füßen. Der neue Name des Wedeler Beachclubs, der Anfang Mai seine Pforten öffnen soll, lautet jetzt "28 Grad". Und das kommt nicht von ungefähr. Wirt Woltmann: "Meine Lieblingstemperatur."