Verein feiert fünfjähriges Bestehen. Und die Stadt muss keinen Cent fürs Programm bezahlen. Den Kulturverein gibt es bereits seit fünf Jahren.

Barmstedt. Seit fünf Jahren gibt es den Barmstedter Kulturverein "Pfiff". Und während sich andere Kulturveranstalter Sorgen machen, ob ihre Programme auch gut besucht werden, haben die Barmstedter Kulturmacher keine schlaflosen Nächte. "Im Schnitt kommen gut 100 Besucher pro Veranstaltung zu uns", sagt Rolf Klose, "Pfiff"-Vorsitzender. Damit hat sich das Engagement bei "Pfiff" zu einer Erfolgsgeschichte gemausert.

Und was bitte, ist das Erfolgsrezept? "Wir haben gut ein Jahr gebraucht, bis wir wussten, wie der Funke zum Publikum überspringt", sagen Klose und seine Frau Rosi unisono. Sie gehören zu den Initiatoren des Vereins. Ein wichtiger Baustein zum Erfolg sei die Qualität der Veranstaltungen. Ein hohes Niveau zu bieten, hatte sich der Verein bereits bei seiner Gründung auf die Fahnen geschrieben.

Eine weitere Zutat für die erfolgreiche Arbeit sei das Team. "Es ist mit Begeisterung und Engagement dabei, um etwas auf die Beine zu stellen", sagt Rolf Klose. Wenn "Pfiff" Kultur präsentiert, dann kann der Vorsitzende immer mit der Hilfe von 15 aktiven Vereinsmitgliedern rechnen. "Du musst einfach die richtige Mannschaft haben", sagt er. Als Ein-Mann-Show sei so ein Konzept nicht zu verwirklichen.

Besonders wichtig ist den "Pfiff"-Leuten neben der guten Betreuung der Künstler auch und gerade die gute Betreuung des Publikums. "Ein Herzstück unseres Teams ist die Catering-Gruppe", sagt Klose. Aber auch ansonsten seien alle bemüht, mit den Besuchern der Veranstaltungen ins Gespräch zu kommen. Das sorge für eine fast familiäre Atmosphäre. Und die ist vielleicht ein Grund, warum viele Gäste immer wieder gern zu den Kulturveranstaltungen nach Barmstedt kommen. Und das sind nicht nur Bewohner der Schusterstadt, sondern Kulturfreunde aus der gesamten Region. Sogar Hamburger, Kieler und Lübecker konnte Klose schon wiederholt begrüßen.

"Wir sind Mittler zwischen den Künstlern und den Besuchern unserer Veranstaltungen", sagt der Vorsitzende, und das ganz ohne Profitgedanken. Umso erstaunlicher ist es, dass der Verein ohne einen Cent Zuschuss von der Stadt Barmstedt auskommt. "Das einzige, was wir von der Stadt erwarten", so Klose, "ist, dass sie uns die Räumlichkeiten zur Verfügung stellen." Und genau das macht Barmstedt jetzt seit fünf Jahren, wofür das "Pfiff"-Team sehr dankbar ist. Zu 90 Prozent finanziert der Kulturverein sich und damit die Künstlergagen aus den Eintrittsgeldern. Hinzu kommen die Beiträge der rund 50 Mitglieder. Dankbar ist der Verein, dass sich zum Beispiel für die Hotelunterbringung der Künstler auch immer wieder Sponsoren finden. Und für einen Lichtanlage wurde auch schon einmal der Kreiskulturfonds angezapft.

Um Veranstaltungen kostendeckend organisieren zu können, hatte Klose vor fünf Jahren um Geduld gebeten: "Wir werden zunächst 'kleine Brötchen' backen." Inzwischen kann der Verein dank der guten Resonanz auch "große Brötchen" backen. Eines dieser "großen Brötchen" ist zum Beispiel Harry Rowohlt, der noch in diesem Jahr auf Einladung von "Pfiff" in Barmstedt zu Gast sein wird. Er liest und erzählt nur vor großem Publikum. Deshalb wird die Veranstaltung nicht im 100 Personen fassenden Humburg-Haus, sondern in der Aula der Geschwister-Scholl-Schule stattfinden, in der rund 200 Besucher Platz finden.

Vorsitzender Klose hat auch noch Wünsche, was Auftritte anbetrifft. "Ich träume davon, irgendwann einmal Joja Wendt nach Barmstedt zu holen", sagt er. Und wenn es weiter so erfolgreich läuft, dann ist das bis zum zehnjährigen Bestehen bestimmt möglich. Vorschläge für Auftritte kommen genauso aus den Reihen des Vereins wie von den Besuchern. Aber auch Künstler fragen mittlerweile an, ob sie gastieren dürfen.

Außer hilfreichen Händen bietet die Vereinsmitglieder auch selbst einiges an kreativem Potenzial. So werden die Veranstaltungsplakate mit viel Liebe von Andreas Lenz gefertigt. Und wer ein bisschen in Erinnerungen an Auftritte schwelgen möchte, findet sie auf der Internetseite des Vereins. Den Vereinsnamen hat Andrea Marjanowic kreiert, die ein Keramikstudio in der Remise auf der Schlossinsel betreibt. "Pfiff" steht für "pfiffige Ideen für Freunde".

Angesichts des Erfolges, den "Pfiff" bislang mit seinen Kulturveranstaltungen hatte, können Kulturfreunde davon ausgehen, dass der Verein auch weiterhin eine bunte und niveauvolle Mischung aus Musik, Kabarett und Literatur bieten wird. "Wir haben es nie für möglich gehalten, dass es so einen Spaß macht", gestehen Rolf und Rosi Klose.

www.piff-ig.de