Zweites öffentliches Werkstattgespräch über Handel, Gewerbe, Kultur. Jeder Pinneberger kann sich im Mai in die Debatte über die Stadtentwicklung einmischen.

Pinneberg. Dafür sind drei Werkstattgespräche angesetzt. Heute geht es in die zweite Runde. Von 18 Uhr an wird im Ratssaal über die Themen Einzelhandel, Gewerbe und Kultur gesprochen.

Zu Beginn werden Mitarbeiter der Unternehmensberatung BBE Retail Experts ihre Erkenntnisse über den Einzelhandel zusammenfassen. Sie mahnen dringend, etwas für die Ansiedlung zu tun, denn zurzeit stehen in der City 20 Prozent aller Verkaufsflächen in Pinneberg leer. Die Politik hat bereits die Verwaltung aufgefordert, das Leerstandsmanagement zu starten.

Beim ersten Werkstattgespräch vor einigen Tagen stand der Verkehr im Vordergrund. Gut 120 Bürger beteiligten sich an der Aussprache. Besonders eine Gruppe von Anliegern des Hindenburgdamms machte sich gegen Teile des Konzepts, und zwar den Ausbau ihrer Straße zu einer Hauptverkehrsverbindung, stark. Das größte Problem, um den Verkehr zu bremsen: Dem Ziel, Marktplatz und das Gelände der ehemaligen Kreissparkasse mit der Innenstadt besser zu verbinden, steht die vierspurige Friedrich-Ebert-Straße entgegen. Die Verkehrsplaner schlugen mehrere Modelle vor, um den Konflikt zu lösen, bis hin zum sogenannten "Shared Space", einem Bereich, in dem Autofahrer, Fußgänger und Fahrradfahrer gleichberechtigt nebeneinander nutzen müssten - für die meisten Zuhörer kaum vorstellbar beim heutigen Verkehrsfluss.

Grün-Alternative wollen Freundeskreis Innenstadt Pinneberg gründen

Nach Stadtstruktur und Verkehr im ersten Teil, Handel, Gewerbe und Kultur im zweiten, geht es am Montag, 10. Mai um "Grün, Wasser und Wege", ebenfalls ab 18 Uhr im Rathaus. Denn die Planer wollen gern die schönen Grünzonen der Stadt sowie die Wasserwege Pinnau und Mühlenau wieder stärker in den Blick bringen.

Während die einen das Konzept mit den Werkstattgesprächen loben, halten es besonders die Grün-Alternativen für unzureichend. GAL-Ratsherr Manfred Stache bemängelt, dass die Bürger kaum Anregungen einbringen, sondern nur Fragen zu den langen Vorträgen der Planer stellen dürfen. Er schlägt vor, einen Freundeskreis Innenstadt Pinneberg" zu gründen und statt Vortragsabenden eine ergebnisoffene Zukunftswerkstatt einzurichten. Aber auch die aktuellen Werkstattgespräche sollten die Bürger nutzen.

Die Planungsunterlagen können alle Bürger im Internet einsehen. Und auch die Protokolle über die Werkstattgespräche sollen, sobald sie genehmigt sind, dort eingestellt werden.

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