Unrealistisch

23. Januar Leserbrief „Mehr Wohneinheiten planen“

Herr von der Heyde hat eine interessante Möglichkeit für zusätzliche Steuereinnahmen aufgestellt: Die Stadt Pinneberg soll durch den Bau von 150 zusätzlichen Wohneinheiten auf dem Eggerstedt-Gelände 2,7 Millonen Euro Steuern mehr einnehmen.

Ich möchte als Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft und Finanzen hierzu einige Fakten klarstellen, um die Einnahmesituation der Stadt Pinneberg transparent zu machen. Gemeinden bekommen lediglich 15 Prozent des Steueraufkommens ihrer Bürger. Davon muss noch ein Teil als Kreisumlage abgeführt werden. Der Großteil der Steuern geht an Bund und Länder.

Die Stadt Pinneberg hat im Jahr 2013 17 Millionen Euro als Anteil an der Einkommensteuer erhalten. Wenn man diesen Betrag durch 43.000 Einwohner teilt, ergeben sich durchschnittlich 395 Euro pro Einwohner, von denen noch im Schnitt 338 Euro an den Kreis abgeführt werden mussten. Die Stadt hatte also 2013 nur Einkommensteuereinnahmen von 57 Euro pro Einwohner.

Bei den vorgeschlagenen 150 zusätzlichen Wohneinheiten ergibt das – rechnet man durchschnittlich drei Einwohner pro Wohneinheit – nach Abführung der Kreisumlage 25.650 Euro pro Jahr, also bei weitem nicht 2,7 Millionen!

Anmerkung: Diese Berechnung ist gerundet und bezieht sich nur auf die Einkommensteuer. Andere Effekte wie Infrastrukturkosten oder Steigerung der Kaufkraft sind hier nicht berücksichtigt. Fazit: Die Berechnung von Herrn von der Heyde ist mathematisch korrekt, hat aber leider mit der Pinneberger Realität nichts zu tun.

Was der Stadt Pinneberg hilft, ist die Ausweisung neuer Gewebegebiete und Ansiedlung neuer Firmen und Betriebe, denn im Gegensatz zur Einkommensteuer verbleibt ein großer Teil der Gewerbesteuereinnahmen in der Stadtkasse und verbessert somit die finanzielle Situation nachhaltig.

Torsten Hauwetter, Pinneberg