Norderstedt/Henstedt-Ulzburg. Aufsteiger Hamburger SV triumphiert in Wolfsburg. Eine Klasse tiefer dominiert ein anderes Frauenfußball-Team aus der Region.

Die Fußballfrauen des Hamburger SV haben ihre Tabellenführung in der 2. Bundesliga gefestigt. Bei der zweiten Mannschaft des VfL Wolfsburg gelang dem Aufsteiger ein ungefährdeter 6:0 (2:0)-Erfolg.

Schon in der ersten Halbzeit stellten die überlegenen Gäste die Weichen auf Auswärtssieg. Larissa Mühlhaus eröffnete früh den Torreigen, indem sie einen Freistoß zum 1:0 in den Winkel zirkelte (4.). Dana Marquardt, die nach ihren erfolgreichen Einsätzen als Joker wieder von Beginn an auflaufen durfte, traf nach Balleroberung und schnellem Spielzug zum 2:0 (30.).

Hamburger SV gewinnt überlegen mit 6:0 beim VfL Wolfsburg II

In der zweiten Halbzeit gestaltete der Zweitliga-Aufsteiger den Sieg noch deutlicher. Svea Stoldt traf mit Unterstützung des Innenpfostens zum 3:0 in den Wolfsburger Kasten (68.), Amelie Woelki ließ einen Doppelpack zum 4:0 (71.) und 5:0 (76.) folgen. Besonders schön war dabei ihr erster Treffer per Direktabnahme.

Das halbe Dutzend voll machte dann Larissa Mühlhaus. Sie leistete wie schon beim 1:0 Maßarbeit und beförderte den Ball in der 89. Minute erneut in den Torwinkel. Die HSV-Frauen führen die Tabelle der 2. Bundesliga nun mit zwei Zählern Vorsprung vor dem FSV Gütersloh an und bleiben somit ein Kandidat für den Durchmarsch in die Bundesliga.

SV Henstedt-Ulzburg bleibt Spitzenreiter der Regionalliga Nord

Die große Stärke von Cathérine Knobloch ist ihre Vielseitigkeit – die Regionalliga-Fußballerin des SV Henstedt-Ulzburg spielt ohne zu murren auf der Position, auf der Trainer Christian Jürss sie aufstellt. Unvergessen: In der vergangenen Saison hütete die 37-Jährige wochenlang mit gebrochenem Finger das Tor, da Stammkeeperin Anneke Klaas verletzungsbedingt pausieren musste und keine andere Schlussfrau zur Verfügung stand.

In der laufenden Punktrunde verleiht Knobloch der Abwehr des SVHU mit ihrer Erfahrung und Zweikampfstärke Stabilität. In der Heimpartie gegen den TSV Barmke präsentierte sie sich aber auch noch von einer ganz anderen Seite: Beim 3:1 (0:1)-Erfolg auf dem Kunstrasen an der Theodor-Storm-Straße brachte sie ihre Mannschaft mit zwei Treffern auf die Siegerstraße.

Cathérine Knobloch stellt gegen TSV Barmke die Weichen auf Sieg

Zunächst gelang ihr beim Zwischenstand von 0:1 per Kopf nach einer Ecke von Indra Hahn der längst überfällige Ausgleichstreffer (74.). Einmal auf den Geschmack gekommen, legte Cathérine Knobloch zehn Minuten später dann mit dem Fuß nach und verwandelte mit freundlicher Unterstützung von Barmkes Torhüterin Jana Tauer einen Freistoß aus 18 Metern zum 2:1.

Michelle Hille (SV Henstedt-Ulzburg, l.), im Laufduell mit Thalia Reckewell, sorgte in der 88. Minute für den 3:1-Endstand gegen den TSV Barmke.
Michelle Hille (SV Henstedt-Ulzburg, l.), im Laufduell mit Thalia Reckewell, sorgte in der 88. Minute für den 3:1-Endstand gegen den TSV Barmke. © Norderstedt | Nils Göttsche

Für das Endresultat sorgte kurz vor Schluss Michelle Hille nach einer Coproduktion mit Indra Hahn. Hille hatte allerdings auch etwas gutzumachen, denn die Gäste aus Niedersachsen waren nach einem Fehlpass der Mittelfeldspielerin in der 8. Minute in Führung gegangen.

SV Henstedt-Ulzburg hat drei Punkte Vorsprung auf die Verfolger

„Unser Sieg ist verdient, aber wir mussten ihn uns auch hart erarbeiten“, sagte SVHU-Coach Jürss. Seine Mannschaft machte sich dabei selbst das Leben schwer: In einer Sturm-und-Drang-Phase zwischen der 8. und 20. Minute vergaben Friederike Nagorny (Pfostenschuss) sowie die sonst so treffsicheren Angreiferinnen Jennifer Michel und Indra Hahn drei hochkarätigen Möglichkeiten. Danach verflachte die Begegnung bis zum Pausenpfiff von Schiedsrichterin Kristina Nicolai (TSV DuWO 08).

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Im zweiten Durchgang stellten die Henstedt-Ulzburgerinnen in der Abwehr auf eine Dreierkette um – und bekamen nun einen besseren Zugriff auf die Partie. Positiv wirkte sich zudem die Einwechslung von Mittelfeldakteurin Mareile Kern (59.) aus.

Mit 22 Punkten führt der SVHU weiterhin die Tabelle der Regionalliga Nord vor Hannover 96 und dem ATS Buntentor (jeweils 19 Zähler) an.