Norderstedt. Die Tischtennisdamen spielen künftig in der 3. Bundesliga und der Regionalliga. Für Norderstedt eine außergewöhnliche Entwicklung.

Ein erfolgreicheres Jahr hat die Tischtennis-Abteilung des SV Friedrichsgabe noch nicht erlebt. In der abgelaufenen Saison konnten gleich zwei Aufstiege gefeiert werden. Die ersten Damen gehen als Regionalligameisterinnen rauf in die 3. Bundesliga. Und die zweiten Damen haben den Sprung aus der Oberliga in die Regionalliga Nord geschafft. Um diesen Doppelaufstieg entsprechend zu würdigen und um in Norderstedt Werbung für ihre Sportart zu machen, hatte die Abteilung jetzt zu einem Show-Wettkampf der SVF-Bundesliga-Damen gegen ein Herren All-Star-Team, bestehend aus ehemaligen SVF-Spielern, eingeladen.

Anschließend wurde mit den Fans noch gegrillt und geklönt. Um die 60 Zuschauer waren der Einladung gefolgt. Chef-Organisatorin und SVF-Spielerin Miriam Ludwig erhofft sich solch eine Unterstützung auch für die Mitte September beginnende Saison in der 3. Bundesliga: „Unser Ziel ist es, alle ein wenig auf die neue Saison einzustimmen. Dieser Doppelaufstieg ist einzigartig und etwas ganz Besonderes. Tischtennis ist in den Medien ja eher unterrepräsentiert. Daher ist es wichtig, dass alle mitbekommen, was hier passiert.“

Norderstedt: Erfolgreich wie nie – SV Friedrichsgabe hofft auf mehr Fans

Besser hätte der Rahmen mit Einlaufkindern, Musik, VIP-Gästen, Gegrilltem, Kaffee und Kuchen für die Vorstellung eines SVF-Neuzuganges nicht sein können. Vom Drittliga-Absteiger TTC Salmünster (Hessen) kommt die in Krakau geborene Polin Angelika Janik zum SVF und soll das Team auf den vorderen Positionen verstärken: „Ich wollte unbedingt weiter in der 3. Liga spielen. Deswegen bin ich dem SVF sehr dankbar, dass ich hier die Chance dazu bekommen habe“.

„Duell der Geschlechter“ als Showmatch: Viktoriia Kondratenko (links) und Angelika Janik spielen hier im Doppel gegen Malte Krohn (links) und Tjark Heinrich. 
„Duell der Geschlechter“ als Showmatch: Viktoriia Kondratenko (links) und Angelika Janik spielen hier im Doppel gegen Malte Krohn (links) und Tjark Heinrich.  © Michael Eggert

Neben Angelika Janik gehörten noch Viktoriia Kondratenko, Laura Schweiz, Marie-Sophie Wiegand, Carina Ludwig sowie Gastspielerin Anna Schüler beim „Duell der Geschlechter“ zum Damenteam des SV Friedrichsgabe. Das All-Star-Team der Herren setzte sich aus Samuel Albrecht, Christoph Brüning (beide Preetzer TSV), Tjark Heinrich (TSV Bargteheide), Malte Krohn, Janes Paap (beide Krummesser SV) und Hendrik Mentrug zusammen. Gespielt wurden zunächst drei Doppel und sechs Einzel. Nach einer kurzen Pause folgten fünf weitere Einzel. Am Ende gewannen die Herren 9:5.

Tischtennis: „Duell der Geschlechter“ liefert einige Erkenntnisse

„Die Männer haben eine ganz andere Reichweite als wir Frauen. Die spielen ganz anders. Viel härter. Der erste Ball muss bei ihnen auch immer gleich sitzen. Wir hingegen spielen eher taktischer“, analysierte SVF-Damenwartin Bettina Ludwig. „ich bin es sonst nur gewohnt, gegen Frauen zu spielen. Das ist mal eine ganz neue und spannende Erfahrung“, fand Viktoriia Kondratenko Gefallen an diesem besonderen Vergleich.

Die Punkte für die Damen machten Laura Schweiz, Anna Schüler, Carina Ludwig, Marie-Sophie Wiegand sowie das Doppel Schüler/Schweiz. Neben Angelika Janik wird es bei den ersten Damen keine weiteren Neuzugänge für die 3. Liga geben. Die Zielsetzung für die kommende Saison ist klar: „Wir wollen die Klasse halten. Mehr ist wohl leider nicht drin. Wenn wir das schaffen würden, wäre das schon genial“, so Bettina Ludwig.

SV Friedrichsgabe: Die Top-Spielerin sieht Potenzial für die 2. Liga

Top-Spielerin Viktoriia Kondratenko hingegen hätte schon Lust auf mehr: „Ich denke der dritte oder vierte Platz sollte für uns drin sein. Für diese Saison. Danach können wir dann versuchen, die 2. Liga anzugreifen.“ Der Etat, der im unteren fünfstelligen Bereich liegt, ist durch Sponsoren und den Hauptverein gedeckt.

Nun müssen nur die Fans die 3. Bundesliga noch annehmen: „Die Tischtennisszene ist eine sehr konservative Szene. Ich hoffe aber schon, dass dieses Fieber, das wir hier entfacht haben, auf die Leute überspringt und dass sie sehen was für eine tolle Sportart Tischtennis ist“, so Frank Ludwig, der vor kurzem die Abteilungsleitung von Jörg Albrecht übernommen (auf eigenem Wunsch nur noch Stellvertreter): „Mir war es wichtig, noch mehr Leute einzubinden, die Verantwortung übernehmen. Wir wollten die Aufgaben auf mehrere Köpfe verteilen.“