Norderstedt. Jugendtrainer wird mit einem Messer bedroht. Wie die Harksheider am Montag den Klassenerhalt in der Oberliga Hamburg schaffen können.

Große Aufregung in der Fußball-Oberliga Hamburg rund eine Stunde vor dem Match zwischen TuRa Harksheide und dem HEBC im collatz+schwartz-Sportpark. Mehrere Personen, vermutlich mit Alkohol ausgestattet, waren über den Zaun auf einen der Nebenplätze der TuRa-Anlage geklettert. Ein Jugendtrainer der Harksheider forderte die Gruppe daraufhin auf, das Gelände zu verlassen.

Als diese der Aufforderung nicht nachkam, wurde die Polizei alarmiert. Daraufhin zückte einer der Beteiligten ein Messer und drohte dem Coach. Trotz intensiver Suche der Einsatzkräfte konnten der oder die Täter aber nicht ausfindig gemacht werden.

Fußball-Oberliga: TuRa fehlt noch ein Sieg zum Klassenerhalt

TuRa-Trainer Jörg Schwarzer hatte von alldem nichts mitbekommen. Er war damit beschäftigt, auf dem Platz wichtige Punkte im Abstiegskampf einzufahren. Das gelang nur bedingt, am Ende stand ein 1:1 (1:1) auf der Ergebnistafel, TuRa bleibt mit nunmehr 35 Punkten Elfter.

Schwarzer: „Ein Sieg fehlt uns noch zum Klassenerhalt. Aber mal ganz ehrlich: Wer hätte denn geglaubt, dass wir nach unserem sehr kurzfristigen Aufstieg im Sommer jetzt vier Wochen vor Saisonende noch alles selbst in der Hand haben?“

Jannick Lütjens gleicht mit seinem ersten Saisontor aus

Zum Spiel: Ein Ausrutscher von TuRa-Kapitän Leonard Mai ermöglichte den Gästen das 0:1 durch Raoul Bouveron (12.). Die Antwort der Harksheider folgte 17 Minuten später. Nach einer Ecke von Leon Schulz stieg Außenverteidiger Jannick Lütjens am höchsten und köpfte mit seinem ersten Saisontreffer das 1:1. „Das war aber eher Zufall. Ich war selbst ein wenig überrascht, dass der Ball plötzlich im Tor lag“, gab Lütjens zu.

In der zweiten Halbzeit gab es für TuRa zunächst noch zwei halbe Chancen durch Fabian Jacobs (53.) und Nico Schluchtmann (55.). In der 62. Minute sah HEBC-Akteur Felix Hackstein nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte. Kurios: In Unterzahl drehten die Gäste noch einmal auf. Johann Buttler köpfte die Kugel aus fünf Metern an die Latte (74.).

TuRa Harksheide vergibt in der 90. Minute die Riesenchance zum 2:1

TuRa wollte da nicht nachstehen: In der 90. Minute landete eine flache Hereingabe von Maximilian Vollstädt landete bei Leon Schulz, der den Siegtreffer auf dem Fuß hatte, den Ball jedoch aus zwölf Metern Entfernung links am Tor vorbeischoss.

Am Ostermontag (13 Uhr) müssen die Harksheider beim FC Türkiye ran. „Wir sind ja nicht gerade die Mannschaft, die auswärts dominiert“, so Jörg Schwarzer, „einen Punkt wollen wir aber holen.“

Angekündigte Kontrolle des Hamburger Fußball-Verbandes

Der Coach und seine Mannschaft bekamen übrigens Besuch von Vertretern des Hamburger Fußball-Verbandes. Die hatten sich vorab angekündigt. In der Oberliga mussten alle Spieler vor Saisonbeginn ein Formular ausfüllen, dass sie nicht auf Partien der eigenen Liga wetten. Diese Schreiben wurden in der Halbzeitpause kontrolliert. Es gab keine Beanstandungen.

Dabei wäre ein Unentschieden zwischen TuRa und dem HEBC eigentlich ein sicherer Tipp gewesen. Beide Teams sind mit jeweils elf Punkteteilungen die Remiskönige der Oberliga.

Hamburger SV III hat schlechte Karten im Oberliga-Abstiegskampf

Ganz schlechte Karten im Abstiegskampf hat der Hamburger SV III (15./28 Zähler) nach der 2:3 (2:2)-Heimniederlage auf der Paul-Hauenschild-Anlage in Norderstedt gegen Union Tornesch. „Jetzt wird es brutal schwer für uns“, sagte der Sportliche Leiter Jendrik Bauer.

Der HSV III liegt in der Tabelle zwar noch über dem Strich, hat mit 32 Partien aber auch schon wesentlich mehr Spiele als die direkt hinter ihm platzierten Mitkonkurrenten SV Rugenbergen (26) und Hamm United (27) bestritten.

Die Team von Trainer Torben Wacker führt zweimal – und verliert 2:3

Dabei begann alles so gut für die Gastgeber. Nach einem Foul an Sepehr Nikroo zeigte der Unparteiische Thomas Bauer schon nach 180 Sekunden auf den Elfmeterpunkt. Ex-Nationalspieler Marcell Jansen trat an – und verwandelte eiskalt. Der Vorsprung hielt indes nicht lange: Jean Patrice Meyer glich in der 17. Minute für Tornesch aus.

Nikroo brachte den HSV III im Gegenzug wieder in Führung, doch auch die Tornescher waren vor der Pause noch ein weiteres Mal – diesmal durch Anil Orhan (41.) – erfolgreich.

Sportchef Jendrik Bauer ist entsetzt über die Leistung nach der Pause

Was die Mannschaft von Trainer Torben Wacker nach der Pause ablieferte, machte Sportchef Bauer fassungslos. „Ich war entsetzt über unsere Leistung“, sagte er, „wir hatten unseren ersten Torschuss in der Nachspielzeit, und der war auch noch harmlos.“

Zu diesem Zeitpunkt stand es übrig schon 2:3 – Flemming Lüneburg, der Bruder von Eintracht Norderstedts Torjäger Jan Lüneburg, hatte in der 82. Minute für Union eingenetzt.

Fußball-Oberliga: Zwei Rote Karten in der Schlussphase gegen HSV III

Zu allem Überfluss musste der HSV III kurz vor Schluss auch noch zwei Rote Karten für Charles Kouakou (89. Minute/Tätlichkeit gegen Lüneburg) und Simon Siegfried, der dem Unparteiischem nach dem Schlusspfiff unhöfliche Worte an den Kopf warf, hinnehmen.

Jendrik Bauer hatte für Siegfrieds Verbalattacke kein Verständnis: „Am Schiedsrichter lag es definitiv nicht, dass wir die Partie verloren haben.“