Norderstedt. Die U-18-Basketballer von TuRa Harksheide verschwanden erbost in der Kabine. Sie waren kaum zu beruhigen und vor allem völlig deprimiert. Auf den Zuschauerrängen der voll besetzten Halle des Gymnasiums Hoheluft an der Christian-Förster-Straße in Eimsbüttel hatten sich zuvor Szenen abgespielt, die auch die zahlreich erschienenen Anhänger der Nachwuchs-Korbjäger kaum nachvollziehen konnten.
Der allgemeine Zorn bezog sich auf die Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns, das im Finale um die Hamburger Meisterschaft zwischen TuRa und der Basketballgemeinschaft Halstenbek/Pinneberg (48:57/29:32) aus Sicht der Harksheider immer wieder dubiose Entscheidungen getroffen und den Spielverlauf so massiv beeinflusst hatte.
TuRa Harksheide: „Für die Jungs war es eine Erniedrigung“
Sven Wojtkowiak, neben Headcoach Mohammed Atya der verantwortliche Mann für Basketball bei den TuRa-Hawks, brachte es auf den Punkt: „Benachteiligungen in einem solchen Ausmaß habe ich im Basketball noch nie erlebt. Für die Jungs war es eine Erniedrigung, so etwas hinnehmen zu müssen.“
Tumulte, Hektik und Diskussionen auf und am Rande des Hallenparketts endeten damit, dass die Harksheider am Ende als Verlierer nach Hause fuhren und ihren Titel aus dem Vorjahr nicht verteidigen konnten.
Die erhoffte Titelverteidung misslingt
In der Kritik standen die Referees Jamal Lama (Hamburg Towers) und Gerrit Rechten (Lüneburg). Sie pfiffen insgesamt 29 TuRa-Fouls, aber nur zehn regelwidrige Aktionen des Gegners. Die BG Halstenbek/Pinneberg erzielte so allein 25 Punkte durch verwandelte Freiwürfe. Dem entthronten Titelträger wurden nur zweimal Versuche von der Linie zugesprochen, woraus dieser vier Punkte machte.
Im Halbfinale, beim knappen 68:64 (27:34)-Erfolg gegen den Eimsbütteler TV, hatte es noch danach ausgesehen, als sollten sich die jungen TuRa-Akteure auf einem guten Weg zur erneuten Meisterschaft befinden.
TuRa Harksheide ist trotzdem für Nordmeisterschaft gesetzt
Ein kleiner Trost: Auch wenn sie das Endspiel nicht für sich entscheiden konnten, sind die Harksheider als Gruppensieger der Hamburger Leistungsrunde für die vorgeschaltete Qualifikation zur Norddeutschen Meisterschaft gesetzt.
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Um bei der Endrunde in Berlin am 22./23. April antreten zu dürfen, müssen sie sich am 25./26. März zunächst in Itzehoe gegen fünf Teams aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern behaupten, nur zwei Mannschaften kommen weiter.
Die TuRaner hoffen ganz fest darauf, dass bis zum Auftritt in Itzehoe der am Ellenbogen verletzte Leistungsträger und Mannschaftskapitän Leif Bohlen wieder einsatzfähig sein wird.
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