Norderstedt. Trainer der Oberliga-Fußballer hört überraschend auf. Der Grund: Der Hamburger SV ermöglicht eine vereinsinterne Beförderung.

Der morgige Sonnabend wird ein trauriger Tag für Trainer Daniel Safadi (40). Der Coach des schleswig-holsteinischen Fußball-Landesligisten 1. FC Phönix Lübeck II hatte sich im Rahmen des Testspiels beim Hamburger SV III (13 Uhr, Ulzburger Straße 94) auf das Wiedersehen mit Coach Marcus Rabenhorst (38) gefreut. Mit „Rabe“ kickte Safadi in der Saison 2005/06 beim FC Schönberg 95 in einem Team. Doch das Treffen der Ex-Spielerkollegen an der Seitenlinie fällt aus.

Der Rücktritt erfolgte vor dem Donnerstag-Training

Nach fünfeinhalb Jahren beim HSV III verkündete Rabenhorst seiner Mannschaft beim gestrigen Training seinen sofortigen Rücktritt. Er wechselt am heutigen Freitag offiziell ins Nachwuchsleistungszentrum des HSV. Er wird Co-Trainer von Oliver Kirch (39) bei der U19, die in der Bundesliga Nord/Nordost spielt.

Rabenhorst war im Januar 2017 als spielender Co-Trainer zur „Dritten“ gekommen. Kurz darauf beendete er seine aktive Karriere als Abwehrspieler auf dem Platz, stieg dafür nach dem Abgang seines Vorgängers Felix Karch am 6. Oktober 2017 zum Cheftrainer auf. Für ihn bedeutet der Wechsel zur U19 des HSV einen Karrieresprung. „Ich habe immer gesagt, dass es mein Ziel ist, als Trainer so professionell wie möglich in professionellen Strukturen zu arbeiten. Dies ist nun der nächste Schritt auf meinem Weg. Und er ist eine Bestätigung, in den letzten fünfeinhalb Jahren beim HSV III ein paar Dinge richtig gemacht zu haben.“

Rabenhorst hat den HSV in der Oberliga etabliert

In der Gesamtschau überwiegen dabei auch beim Blick von außen die positiven Aspekte. Zwar konnte auch Rabenhorst zusammen mit seinem langjährigen Assistenz-Trainer Christian Rahn in der Spielzeit 2017/2018 den Abstieg in die Landesliga nicht verhindern. Der Wiederaufstieg in die Oberliga Hamburg folgte dafür postwendend. Dort etablierte Rabenhorst das Team, erreichte in der abgebrochenen Saison 2019/20 sogar einen starken siebten Rang nach 24 Partien. In der vergangenen Spielzeit musste die Mannschaft überraschend in die Abstiegsrunde, meisterte diese jedoch wenigstens souverän.

Vielleicht wichtiger als die Ergebnisse: Der HSV III spielte unter Rabenhorst oftmals spektakulären Fußball. Hinten war das Team zwar nicht immer sattelfest, in der Offensive dafür brandgefährlich. Das war oft sehr unterhaltsam. Ein spezielles Ergebnis spiegelt die Rabenhorst-Zeit bestens wieder. Am 4. Mai 2018 siegte der HSV 8:6 beim FC Süderelbe. „Das ist eines der Spiele, die ich niemals vergessen werde“, sagt Rabenhorst. Er fühle „große Dankbarkeit für all das Vertrauen der HSV-Verantwortlichen in den vergangenen Jahren und die viele großartige Unterstützung für mein Team“ – und macht sich nun auf, seine Trainerkarriere weiter voranzutreiben.

Beim Hamburger SV III übernehmen interimsweise Marcel Lettmann (Co-Trainer), Torben Wacker (spielender Co-Trainer) und Kemal Mimaroglu (Torwarttrainer) das Training. Eine endgültige Lösung für die Nachfolge von Marcus Rabenhorst soll bald gefunden werden.