Kiel. Die Landesspiele waren die ersten richtigen Wettkämpfe nach zwei Jahren Corona-Pause. Ein Sportler sprintete allen davon.

Zu Beginn der Woche war überall in den Räumen der Norderstedter Werkstätten ein Klimpern zu hören. 26 Beschäftigte haben am Wochenende an den Sportwettkämpfen der Special Olympics Landesspiele in Kiel teilgenommen – und insgesamt 40 Medaillen gewonnen. „Die Sportler waren so stolz auf ihre Erfolge, dass sie sich ihre Medaillen um den Hals gehängt haben und damit auch am Montag zur Arbeit gekommen sind“, berichtet Maike Rotermund, Trainerin der Werkstätten.

Rund 260 Athletinnen und Athleten mit geistiger und mehrfacher Behinderung aus Schleswig-Holstein sind am Sonnabend im Sportforum der Christian-Albrechts-Universität in fünf Sportarten gegeneinander angetreten. Es gab Wettkämpfe in Basketball, Boccia, Leichtathletik, Schwimmen und Tischtennis. Die Delegation aus Norderstedt hat 15-mal Gold, 16-mal Silber und neunmal Bronze gewonnen. „Die Sportler waren super motiviert. Die Stimmung beim ersten richtigen Wettkampf nach zwei Jahren Corona-Pause war großartig“, sagt Rotermund.

Jan Brückner legte die 100 Meter in nur 11,8 Sekunden zurück

Herausgeragt ist unter anderem Jan Brückner mit seiner Leistung. Der Leichtathlet hat den 100-Meter-Sprint innerhalb von nur 11,8 Sekunden absolviert. Auch über die 200-Meter-Distanz sicherte er sich die Goldmedaille. Mit der 4 x 100-Meter-Staffel gewann Brückner zudem Silber. „Jan hat sehr ehrgeizig trainiert“, sagt Rotermund. „Er stand schon sonntagmorgens um 6 Uhr alleine auf dem Sportplatz in Friedrichsgabe und hat sich warm gemacht. Davor ist er acht Kilometer mit dem Fahrrad aus Henstedt-Ulzburg gekommen.“

Jan Brückner (auf dem ersten Treppchen) gewann Gold über 100 Meter.
Jan Brückner (auf dem ersten Treppchen) gewann Gold über 100 Meter. © Norderstedter Werkstätten | Michael Richter

Zwei Goldmedaillen hat auch Alexander Knaub geholt. Der Norderstedter hat die Kugel 11,3 Meter weit gestoßen und den Minispeer 33 Meter weit geworfen. „Auch die Beschäftigten aus den Werkstätten, die zum ersten Mal Wettkämpfe erlebt haben, waren begeistert. Special Olympics ist wie ein Virus – man wird von der Freude der anderen Sportler angesteckt“, sagt Rotermund.