Hamburg. SV Todesfelde spielt zum Start der Aufstiegsrunde 1:1 bei Concordia Hamburg. So schätzt der Dorfclub jetzt seine Chancen ein.

Einmal atmeten die Fußballer des SV Todesfelde tief durch. Und dann waren sie nach einer sehr intensiven ersten Partie der Regionalliga-Aufstiegsrunde mit dem 1:1 (1:1) bei Concordia Hamburg durchaus zufrieden. „Nach dem Spielverlauf muss man das so sagen, wir können damit leben. Wir hatten nicht viele Chancen. Den Punkt nehmen wir gerne mit“, sagte Marco Pajonk, der Schütze des frühen Ausgleichstores.

Nach 90 Sekunden schlug der Gastgeber bereits zu

Das mit spannende erwartete Duell zweier Teams mit durchaus unterschiedlichen Stilen hatte rasant begonnen. Schon nach 90 Sekunden kombinierte sich Concordia flink über die rechte Seite durch, nach einer Ablage im Strafraum drosch Vincent Boock den Ball unhaltbar in die lange Ecke. Todesfelde nahm den Kampf auf, und fand insbesondere dann Lücken, wenn Flügelstürmer Rafael Krause in die Tiefe startete. So auch vor dem 1:1, als er sich links behauptete und eine Flanke auf den ersten Pfosten schlug, wo Pajonk mit der Fußspitze zur Stelle war (12.).

Schock in der 17. Minute: Der Abwehrchef verletzt sich

Kurzfristig hatte der SVT mehrere Ausfälle verkraften müssen, darunter auch den etatmäßigen Kapitän Luca Sixtus. Die Binde trug Abwehrchef Kai-Fabian Schulz aber leider nicht lange. Zum Entsetzen nicht nur der Todesfelder, sondern auch der übrigen 1100 Zuschauer im Stadion Hoheluft vertrat sich der 32-Jährige in der 17. Minute an der Außenlinie nach einem Zweikampf, hielt sich sofort das rechte Knie und schrie vor Schmerzen. Natürlich konnte er nicht mehr weiterspielen. „Das sieht böse aus“, sagte Teamchef Sven Tramm. Befürchtet wird eine schwerwiegende Bänderverletzung.

Bitter: Abwehrchef Kai-Fabian Schulz erlitt eine möglicherweise schwere Knieverletzung, als er sich früh ohne gegnerisches Einwirken vertrat.
Bitter: Abwehrchef Kai-Fabian Schulz erlitt eine möglicherweise schwere Knieverletzung, als er sich früh ohne gegnerisches Einwirken vertrat. © Thomas Maibom

Rein sportlich gelang es aber, diesen Ausfall zu kompensieren. Niklas Sabas rückte neben Hasan Yilmaz in die Innenverteidigung, beide agierten aufmerksam, genauso vor ihnen Christian Rave im defensiven Mittelfeld. Concordia hatte zwar meist den Ball, lief sich aber oftmals fest. Und im Angriff zeigten Pajonk, Krause und Stoßstürmer Morten Liebert, dass sie auch zu dritt eine Defensive gut beschäftigen können. Das hatte den Vorteil, dass Concordia zu keinem Zeitpunkt das Risiko zu sehr erhöhen konnte.

In der 90. Minute fehlen nur Zentimeter zum Lucky-Punch

Erst im Verlaufe der zweiten Halbzeit, als bei einigen Akteuren auf beiden Seiten die Kräfte etwas nachließen, ergaben sich Chancen. So etwa für Krause, der mit einem 16-Meter-Schuss am glänzend reagierenden gegnerischen Keeper Johannes Höcker scheiterte (64.). Der frühere Norderstedter ärgerte sich über das Gegentor. „Wir wollten zu Null spielen. Einmal passen wir nicht auf, das kann ich nicht verstehen. In der zweiten Halbzeit war es phasenweise ein bisschen besser. Aber irgendwie haben uns in den letzten zehn, 15 Minuten auch die Körner gefehlt.“ Auch Todesfeldes Schlussmann Fabian Landvoigt parierte einige aussichtsreiche Abschlüsse, zum Teil aus kurzer Distanz wie in der 84. Minute von Hischem Metidji. Beinahe wäre dem SVT der Lucky-Punch aber gelungen. Bei einem Freistoß – wiederum von Rafael Krause – in der 90. Minute, der durch den Fünf-Meter-Raum rauschte, fehlten nur Zentimeter.

Keeper Fabian Landvoigt pariert im vorsorglichen Elfmeterschießen zweimal

Jetzt haben die Segeberger einen Punkt. Wie viele es sein müssen? Schwierig, so Krause. „Einen Sieg brauchen wir auf jeden Fall. Wir wollen kein Spiel verlieren. Und wenn wir so kämpfen wie heute, bin ich fest davon überzeugt. Vor allem gegen Emden zuhause, da sind wir eine Macht.“

Dort machen es die Todesfelder Fans für jeden Gast unangenehm. Auch an der Hoheluft waren einige Hundert dabei, die ihre Mannschaft lautstark feierten. Diese entschied nach Abpfiff das vorgeschriebene, vorsorgliche Elfmeterschießen (für den Fall von Punkt- und Torgleichheit nach drei Partien) mit 3:0 für sich – Fabian Landvoigt parierte zwei Schüsse, der dritte eines Concordia-Spielers flog in Richtung Lokstedter Steindamm.

„Für uns passt es“, konstatierte Sven Tramm. Und auch die Kraft-Frage und die Ausfälle wollte er nicht überbewerten. „Natürlich sind die Jungs kaputt. Aber das bekommen wir wieder raus.“ Bis Mittwoch, dann geht es weiter mit Spiel zwei – wieder in Hamburg, dann auf offiziell neutralem Platz an der Adolf-Jäger-Kampfbahn gegen den Bremer SV.

Concordia Hamburg – SV Todesfelde 1:1 (1:1).

Tore: 1:0 Vincent Boock (2.), 1:1 Marco Pajonk (12.).

Zuschauer: 1100.

SVT: Landvoigt – Sabas, Schulz (25. Blohm), Yilmaz, Sirmais – Gelbrecht (90.+4 Jaacks), Rave, Bento – Pajonk (83. Holm), Liebert (87. Reimers), Krause.

Elfmeterschießen: 0:3 (Tore für Todesfelde: Bento, Jaacks, Rave).

Kickers Emden – Bremer SV 2:1 (1:1). Elfmeterschießen: 4:3.

1. Juni, 19.30 Uhr: Kickers Emden – Concordia Hamburg (in Bremen), Bremer SV – SV Todesfelde (Adolf-Jäger-Kampfbahn, Hamburg-Altona).

5. Juni, 15 Uhr: Bremer SV – Concordia Hamburg, SV Todesfelde – Kickers Emden.