Norderstedt

Dauerregen zwingt Tennisspieler in die Halle

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Karsten Jaeger
Die Siegerinnen im Damendoppel: Luca Amelie Schwarzmeier (links) und Lena Sophie Witzke vom TC Garstedt.

Die Siegerinnen im Damendoppel: Luca Amelie Schwarzmeier (links) und Lena Sophie Witzke vom TC Garstedt.

Foto: Thomas Maibom

Die Stadtmeisterschaften beim TC am Falkenberg erfordern wetterbedingt hohe Flexibilität von den Aktiven und der Turnierleitung.

Norderstedt.  Mit dem Slogan „Wir l(i)eben Tennis“ hatten die Verantwortlichen des Tennisclubs am Falkenberg im Turnierkalender eines Tennis-Online-Portals für ihr größtes sportliches Ereignis seit 2015 geworben. Die starke Identifikation mit dem Tennis-Event auf der Anlage am Exerzierplatz war dabei keine Selbstverständlichkeit, wenn man die äußeren Umstände bei den 29. Titelkämpfen um die Stadtkrone berücksichtigt. Ständige, teilweise heftige Regenfälle, vor allem an den beiden Schlusstagen, machten die Meisterschaften ausgerechnet in der entscheidenden Phase zu einem Hallenmeeting, bedauerlich vor allem für Turnierleiter um TaF-Sportwart Wilfried Harms und seine 15 Helfer in der Organisation.

Harms war am Ende froh, dass das Aufeinandertreffen der 167 Tennis-Asse aus fünf Vereinen der Stadt am Sonntagnachmittag mit den Endspielen in 24 Konkurrenzen (mit Nebenrunden) wie geplant durchgeführt werden konnte und 197 Matches die Turnierleitung letztlich nicht überforderten. „Es zahlte sich aus, von vornherein Hallencourts zu reservieren, die Unterstützung unserer Nachbarclubs war hervorragend“, erklärte Wilfried Harms. „Und trotz des durchwachsenen Wetters war die Stimmung unter den Akteuren bestens.“

Beim HSV an der Ulzburger Straße fanden auf drei Hallenfeldern die für die Zuschauer reizvollsten Finals statt, sehr zur Freude einiger Tennis-Fans, die auf einer Tribüne die Partien verfolgten konnten. Beim TSC Glashütte (drei Courts) wurde auch gespielt, beim TaF (zwei) sowieso. Der Wechsel in die Halle kam vor allem einem Spieler wie gerufen. Ralf Seeliger liebt schnellere Beläge, weil er wie kein Zweiter im 14-köpfigen Teilnehmerfeld das Serve-and-Volley-Spiel bevorzugt. Der 46 Jahre alte Routinier des TSC Glashütte hätte eigentlich bei den Herren 30 oder 40 antreten können, entschied sich jedoch für die Herren-Konkurrenz, weil die Topspieler der Stadt, vor allem die des TC Garstedt, nicht im Einzel gemeldet hatten.

Zum zweiten Mal überhaupt nahm der Angestellte des Bundesverbandes der Luftverkehrsgesellschaft in Berlin (BDL) an den Stadtmeisterschaften teil. Im zweiten Anlauf hat es also geklappt. Im Endspiel ließ er dem 25 Jahre jüngeren Kim-Lennard Seeler (im Herbst vom Ellerauer TC im Herbst zum TaF gekommen) beim 6:1, 6:1 keine Chance. Der neue Meister, der einige Jahre in der Schweiz lebte und Stadtmeister von Zürich (2015) und Winterthur (2013) wurde, entschied das Generationenduell eindrucksvoll für sich – so wie mehr oder weniger in den drei Runden zuvor gegen ebenfalls weitaus jüngere Rivalen.

Das Interesse im Herren-Einzel ist gegenüber 2019 übrigens wieder etwas gewachsen. Waren es vor zwei Jahren beim Hamburger SV gerade vier Teilnehmer, schlugen diesmal immerhin 14 Spieler auf. Anders war die Situation bei den Damen: Hier kamen keine Partien der Damen und Damen 30 zustande. Wie immer in der Vergangenheit herrschte hingegen in den Doppel- und Mixed-Wettbewerben größerer Andrang. Viel Spaß hatten vor allem Lena Sophie Witzke und ihre Partnerin Luca Amelie Schwarzmeier. Das Duo vom TC Garstedt besiegte in einem der spannendsten Finals ihre Clubkameradinnen Raica Lara Coelho und Luca-Maria Mistereck mit 6:1, 3:6, 10:6.

Zum Doppel der Herren 65 hatte auch Organisator Wilfried Harms Lust. Der 67 Jahre alte Falkenberg-Sportwart schaffte es mit Teamkamerad Bernd Kemper bis ins Finale und unterlag dort Dietmar Boers/Mike Joschko vom Hamburger SV. Weil Harms nach stressreichen Tagen wieder ein bisschen Bewegung auf dem Platz brauchte, fuhr er am Montag mit dem Rad noch einmal zur Anlage. Dort traf er einige Mitglieder, denen er erfreut erzählen konnte: „Bei unserer Tombola sind für die Flutopfer 300 Euro zusammengekommen.“

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