FUSSBALL

Eintracht Norderstedt baut Auswärtsserie aus

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Jan Lüneburg trifft in der 47. Minute zum 2:0 – es ist das dritte Saisontor des Eintracht-Stürmers

Jan Lüneburg trifft in der 47. Minute zum 2:0 – es ist das dritte Saisontor des Eintracht-Stürmers

Foto: noveski.com

Das 3:1 des Regionalligisten beim Heider SV ist bereits der sechste Sieg in fremden Stadien in Folge für die Garstedter.

Heide/Norderstedt.  Regionalligist Eintracht Norderstedt hat die Ehre des Hamburger Fußball-Verbandes gerettet und beim schleswig-holsteinischen Aufsteiger Heider SV mit 3:1 (1:0) gewonnen. Der FC St. Pauli II (0:2) und der Hamburger SV II (1:2) hatten im bisherigen Saisonverlauf bei den heimstarken Dithmarschern das Nachsehen, Altona 93 rettete in letzter Minute einen Punkt (2:2). Von einer Hamburger Mission hatte Eintracht-Trainer Jens Martens im Vorfeld allerdings nichts wissen wollen – und noch bevor der Anpfiff ertönte, mussten er und seine Spieler ganz andere Schwierigkeiten bewältigen.

Die Eintracht geriet auf der Autobahn in einen Stau und war somit erst 40 Minuten vor dem Anpfiff im Stadion an der Meldorfer Straße. „Das hat unsere Vorbereitung ganz stark durcheinander geworfen. Wie meine Jungs das weggesteckt haben, ist der erste von drei Gründen, warum ich heute besonders stolz auf sie bin“, bekannte Martens. Der zweite Grund war das Geläuf. „Ich bin vorher beim Aufwärmen über den Platz gegangen und war froh, es unfallfrei zurück an die Seitenlinie zu schaffen. In Heide hat sich mit den tollen Zuschauern und der kampfstarken Mannschaft viel entwickelt, aber der Platz ist nicht regionalligatauglich“, so Martens.

Trotzdem verbot er seiner Mannschaft, auf ein simples Kick-and-Rush zu setzen. Was Martens nicht verbot, waren effektive Standards. Der erste gefährliche führte gleich zum 1:0. Rico Bork schlug einen Freistoß auf den zweiten Pfosten, Hamajak Bojadgian köpfte den Ball über den gegnerischen Keeper Torben Franzenburg als Vorlage zu Nils Brüning und dieser nickte ein. Nach vielen Fehlversuchen endlich das erste Saisontor für den nimmermüden Mittelfeldspieler (6.). Ansonsten blieb die erste Hälfte chancenarm, nur Brüning sorgte ein weiteres Mal mit einem Fernschuss für Gefahr, der knapp am Winkel vorbeiflog (25.).

Nach dem Wechsel war die Eintracht erneut wie zu Beginn der ersten Halbzeit sofort hellwach. Nathaniel Amamoo setzte sich auf der Außenbahn trickreich durch, spielte den Ball in die Mitte zu Angreifer Jan Lüneburg, der im Stile von Gerd Müller (kurze Annahme, Drehung, trockener Abschluss) das 2:0 vollstreckte (47.).

Der dritte Grund für Martens, auf sein Team stolz zu sein, hatte ebenfalls mit Lüneburg zu tun. Dieser vergab eine hundertprozentige Torchance zum 3:0, als er nach einer guten Stunde alleine auf Franzenburg zulief und den Ball über den Kasten knallte. Im Gegenzug kam Heide durch einen sehr umstrittenen Foulelfmeter von Jonah Gieseler (66.; angeblicher Übeltäter Hamajak Bojadgian) zum Anschlusstreffer. „Statt 3:0 hieß es plötzlich nur noch 2:1, und Heide kloppt einen langen Ball nach dem nächsten da vorne rein. Das ist auch für den Kopf schwierig, doch meine Jungs haben das bravourös verteidigt“, lobte Martens.

Und nicht nur das. In der 83. Spielminute sorgte Yannik Nuxoll für die Entscheidung. Eine Ecke von Rico Bork köpfte Bojadgian gefährlich auf den Kasten, Franzenburg lenkte das Leder an die Latte, Nuxoll staubte ab und ließ sich beim Jubel von Mitspieler Johann von Knebel symbolisch die Schuhe putzen. Nun hatte Heide nichts mehr zuzusetzen, das Spiel war gelaufen.

Norderstedt verbessert sich auf den fünften Tabellenplatz

Die Eintracht findet sich nach ihrer mittlerweile wochenlang anhaltenden Erfolgsserie mit bereits sechs Auswärtssiegen in Folge auf Rang fünf wieder. Am nächsten Sonntag (14 Uhr) geht es im heimischen Edmund-Plambeck-Stadion weiter mit dem Derby gegen die zweite Mannschaft des FC St. Pauli II.

„Wenn wir realistisch sind, dann haben wir durch diese drei Punkte den Klassenerhalt geschafft. Nun sind für mich als Trainer vor allem zwei Dinge wichtig“, sagte Martens – und meinte damit kein tabellarisches Ziel. „Wir können die neue Saison frühzeitig planen. Das ist für uns ein großer Vorteil gegenüber der vergangenen Spielzeit, als wir erst am letzten Spieltag die Regionalliga Nord sicherten. Und ich kann auch den jungen Talenten, die sich allesamt gut machen, noch mehr Spielpraxis geben.“

Eintracht Norderstedt: Huxsohl – Kummerfeld, Nuxoll, Bojadgian, Bork – Koch – Amamoo (80. Keßner), Nyarko, von Knebel (86. D. Akyol), Brüning – Lüneburg (75. Kobert). Tore: 0:1 Nils Brüning (6.), 0:2 Jan Lüneburg (47.), 1:2 Jonah Gieseler (66./Foulelfmeter), 1:3 Yannik Nuxoll (83.). Zuschauer: 637.

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