Handballer des SV Henstedt-Ulzburg unterliegen ThSV Eisenach mit 27:28. Nur 350 Fans sehen den tollen Fight

Henstedt-Ulzburg. Motivationsschub oder Knacks im Kampf um den Klassenerhalt? Die Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg haben es in der Hand – oder besser in ihren Köpfen –, was sie aus der 27:28 (14:16)-Heimniederlage gegen den Tabellenvierten ThSV Eisenach machen.

Zumindest die nur 350 Zuschauer in der Halle an der Maurepasstraße, die dem gleichzeitigen Konkurrenzangebot (EHF-Cup mit dem HSV-Handball, Fußball-Champions-League mit Borussia Dortmund) widerstanden hatten, konnten sich in 60 umkämpften und bis zuletzt spannenden Minuten vor allem diese Meinung bilden: Mit ähnlichen Auftritten wie gegen den Aufstiegsanwärter aus Thüringen sollte das Team des Trainerduos Matthias Karbowski und Amen Gafsi nicht nur am kommenden Sonntag, 17 Uhr, bei Verfolger Eintracht Hildesheim, sondern auch in einigen weiteren Partien Zählbares einfahren.

Youngster Tim Stefan, 19, stand fünf Sekunden vor Schluss vor der kaum lösbaren Aufgabe, einen Freiwurf von links gegen den massiven Gästeblock in seinen vierten Treffer binnen sieben Minuten umzuwandeln. Als er erwartungsgemäß scheiterte, trauerten Spieler und SVHU-Fans einem verdienten Punktgewinn hinterher.

„So sehr ich mich über die zwei Zähler freue, wir haben uns in diesem Match alles hart erkämpfen müssen. Meine Trainerkollegen haben den SVHU sehr gut auf uns eingestellt“, sagte Eisenachs Coach Velimir Petkovic, „wenn die Henstedt-Ulzburg immer so spielen wie gegen uns, dann steigen sie nicht ab. Ein Unentschieden wäre verdient gewesen.“

Dabei hatte es in der ersten Halbzeit lange so ausgesehen, als würden sich die „Frogs“ vier Tage nach dem 32:24-Sensationssieg in Lingen nun gegen den Ex-Bundesligisten und haushohen Favoriten bestenfalls achtbar aus der Affäre ziehen. Zwar glich der Tabellen-14. einen 3:6-Rückstand wieder zum 7:7 aus. Und auch die überzogene Rote Karte gegen Kreisläufer Robert Schulze (24.), der bei einer Abwehraktion den demonstrativ zu Boden gehenden Eisenacher Daniel Luther unglücklich am Kopf getroffen hatte, stachelte die Gastgeber eher noch an.

Doch bis zur Pausensirene hatte man stets den Eindruck, dass den Eisenachern ihre Treffer ein Stück leichter als den Hausherren fielen. Und wenn die giftig agierende SVHU-Abwehr dann doch einmal keinen geordneten Abschluss des ThSV zuließ, waren es die stets gefährlichen und nie auszuschaltenden Rückraumspieler Aivis Jurdzs und Dener Jaanima, die ihr Team mit individueller Stärke und 14 Treffern weiterhin in Front hielten.

Mit dem Wiederanpfiff drehten die „Frogs“ allerdings für zehn Minuten den Spieß um. Sie forcierten Ballverluste, verwandelten ihre Gegenstöße und hielten bis zum 20:18 (42.) eine Zwei-Tore-Führung. „Dass wir dann doch das Nachsehen hatten, haben wir wohl unserer Abwehr zuzuschreiben“, sagte Mittelblock Florian Bitterlich selbstkritisch. „Wir sind nach 45 Minuten immer einen halben Schritt zu spät gekommen.“

Spielverlauf: 0:1, 2:1 (3.), 2:4 (5.), 3:6 (9.), 5:7 (11.), 7:7 (14.), 7:11 (19.), 8:12, 10:12 (22.), 10:13, 12:13 (27.), 14:15 (30.), 14:16 – 18:16 (35.), 19:17, 20:18 (42.), 20:21 (45.), 21:21. 21:23 (47.), 22:24 (51.), 23:25 (54.), 25:25 (57.), 26:26 (58.), 26:27, 27:27 (59.), 27:28 (59.).Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Tim Völzke (5), Stanislaw Demovic und Julian Lauenroth (je 4), Tim Stefan, Sasa Todosijevic (je 3), Florian Bitterlich, Nico Kibat, Jens Thöneböhn, Martin Laursen (je 2).Tabelle: 1. SC DHfK Leipzig (47:7 Punkte/786:652 Tore), 2. TV Bittenfeld (42:14/801:688), 3. DJK Rimpar Wölfe (39:17/702:653), 4. ThSV Eisenach (38:18/841:742), ..., 11. TV Emsdetten (27:27/766:769), 12. TV 1893 Neuhausen (26:30/743:706), 13. HC Empor Rostock (22:32/726:777), 14. SV Henstedt-Ulzburg (21:35/733:784), 15. HG Saarlouis (21:35/744:807), 16. TUSEM Essen (19:37/673:730), 17. TSV Bayer Dormagen (19:37/711:792), 18. Eintracht Hildesheim (14:42/708:794), 19. TV 05/07 Hüttenberg (12:42/654:719), 20. GSV Eintracht Baunatal (5:51/642:848).