Bei den Gebietsmeisterschaften über Zehn Tänze holen Linus Holm Foged und Alina Mißfeldt vom gastgebenden TTC Savoy überraschend den Titel

Norderstedt. Wer beim Anblick von Linus Holm Foged das Bild eines unterkühlten Skandinaviers im Hinterkopf hatte, wurde bei den Gebietsmeisterschaften über Zehn Tänze eines Besseren belehrt. Zusammen mit seiner Partnerin Alina Mißfeldt wirbelte der 19 Jahre alte Däne vom TTC Savoy im Saal am Exerzierplatz in der Standard- und Lateinsektion so schwungvoll und leidenschaftlich über das Parkett, dass die Wertungsrichter nicht anders konnten, als mehrheitlich die Note eins zu ziehen.

Dass sich das deutsch-dänische Duo den ersten Platz und damit die Gebietsmeisterschaft von Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und Niedersachsen schnappen würde, überraschte sehr – auch die Sieger. „Nikita Goncharov und Alina Siranya Muschalik vom VfL Pinneberg sind ein sehr gutes Standardpaar. Unser Plan war, sie in den Lateintänzen anzugreifen. Aber dass wir das komplette Turnier gewinnen würden, hätten wir nicht gedacht“, sagte Alina Mißfeldt, 21.

Sie steht erst seit einem Jahr zusammen mit Linus Holm Foged auf der Fläche. Kennengelernt haben sich die beiden Tanzsportler bei Facebook, wo Alina auf einer deutschen Seite einen Partner suchte und der junge Däne den Aufruf zufällig entdeckte.

In der Endrunde, deren Ergebnis erst komplett am Turnierende bekannt gegeben wurde, demonstrierten Foged/Mißfeldt, dass sie sich in keiner Sektion vor der Konkurrenz fürchten müssen und perfekt harmonieren. „Wir sind ein sehr ausgeglichenes Paar. Es gibt eigentlich keinen Tanz, der uns nicht liegt“, so Alina Mißfeldt, die mit der verdeckten Wertung an sich keine Probleme hat. „Nur die Pausen zwischendurch sind kürzer geworden.“

Das Wertungsgericht, dem unter anderem Frank Knief (TTC Savoy) und Thomas Fürmeyer (TSG Creativ Norderstedt) angehörten, setzte die Savoyaner sechsmal auf Platz eins und viermal auf Rang zwei. Mit der Platzziffer 13 hielten Foged/Mißfeldt ihre Hauptkonkurrenten Goncharov/Muschalik (17) knapp in Schach. Luca Ciavaglia und Magdalena Horyn vom TTC Savoy wurden Fünfte.

Bevor es zum erneuten Aufeinandertreffen bei den deutschen Zehn-Tänze-Meisterschaften am 2. Mai in Kamen kommt, geht’s über Ostern nach Berlin. Beim Blauen Band der Spree wollen die beiden befreundeten Norderstedter Duos Turnierpraxis in den Einzelsektionen sammeln und bei den nationalen Ranglistenturnieren der S-Klasse antreten.

Bei den Gebietsmeisterschaften über Zehn Tänze landeten Joshua Khadjeh-Nouri, 18, und seine zwei Jahre jüngere Schwester Jadzia (TSC Astoria Norderstedt) in der Jugend A auf dem zweiten Platz. Sie mussten sich nur den Bremern Daniel Dingis/Natalia Velikina geschlagen geben.

Das TSC-Paar absolvierte dabei ein kräftezehrendes Programm. Nach zwei Runden und insgesamt 20 Tänzen bei den Jugendlichen gingen die Geschwister auch in der Hauptgruppe S an den Start und erreichten dort den achten Platz. Sven Paysen und Larissa Gessner (Hamburger SV) wurden in der JugendA Sechste.

Bei dem mit 15 Paaren am stärksten besetzten Wettbewerb, der Junioren-II-Konkurrenz, landeten Joaqin Khadjeh-Nouri und Delia Frese (TSC Astoria Norderstedt) auf dem dritten Rang. Das Duo tanzte danach auch noch bei den älteren A-Jugendlichen mit und erreichte dort Platz acht.

Vizemeister bei den Senioren I S wurden unter drei teilnehmenden Paaren Felix Sauer und Alexandra Oldag vom 1. SC Norderstedt.