Jan Lüneburg ist kein Spieler, der in Zweikämpfen zurückzieht.

Norderstedt. Der Angreifer von Fußball-Regionalligist Eintracht Norderstedt schont weder sich noch den Gegner, deswegen sind Zusammenstöße wie am vergangenen Sonnabend mit Marvin Fricke von der FT Braunschweig unvermeidbar. Beide gingen kompromisslos zum Ball, es knallte, und Schiedsrichter Christian Scheper (SV Emstek) pfiff in der 62. Minute Strafstoß für die Eintracht. „Da war ich schon ein wenig überrascht, da hätte man auch Offensivfoul pfeifen können“, erinnert sich Lüneburg an die Szene, die sowohl für ihn als auch für Verteidiger Fricke mit einer verletzungsbedingten Auswechslung endete.

Der 24-Jährige konnte mit seinem rechten Fuß nicht mehr auftreten, bekam einen Gipsverband verordnet und hörte als erste Diagnose sogar den unschönen Begriff „Syndesmoseriss“. Auch ein Innenbandriss im Sprunggelenk konnte nicht ausgeschlossen werden – in beiden Fällen hätte dem besten Torschützen des überraschenden Tabellenvierten (acht Saisontreffer) eine wohl sechs- bis achtwöchige Pause gedroht, eventuell inklusive einer Operation. Für die Mannschaft wäre dies eine Hiobsbotschaft gewesen, denn Jan Lüneburg ist mit seiner körperlichen Präsenz ein unverzichtbarer Fixpunkt in der Offensive. Er schafft viele Freiräume für nachrückende Spieler und provoziert Standardsituationen.

Nach einer MRT-Untersuchung konnte der frühere Henstedt-Ulzburger nun Entwarnung geben. „Es ist nichts gerissen, es ist eine sehr starke Prellung mit Einblutung. Ich muss den Fuß jetzt kühlen und die Beine hochlegen.“

Je nachdem, wie schnell die Schwellung abklingt, darf daher mit einer Zwangspause von zehn bis 14 Tagen kalkuliert werden. Lüneburg würde demnach zumindest das Oddset-Pokal-Achtelfinale beim Hamburger Oberligaclub TSV Buchholz 08 (Sonntag, 14 Uhr) sowie das Regionalliga-Heimspiel gegen den ETSV Weiche Flensburg (Sonntag, 15. März, 14 Uhr) verpassen. „Aber wir haben in dieser Saison gezeigt, dass wir auf allen Positionen Ausfälle kompensieren können. Wir haben keinen Spieler, der nicht zu ersetzen ist“, so Jan Lüneburg.

Somit könnte nun vorerst Neuzugang Morike Sako in vorderster Front gefragt sein. Bisher wurde der frühere Zweitligaprofi des FC St. Pauli lediglich dreimal eingewechselt, ein Tor gelang dem 33-Jährigen bei seinen Einsätzen allerdings noch nicht.