In der Schleswig-Holstein-Liga empfängt am Sonntag der SV Henstedt-Ulzburg den SV Todesfelde. Der TuS Hartenholm spielt gegen Bordesholm

Henstedt-Ulzburg. An diesem Sonntag, 15 Uhr, endet für die Fußballer des SV Henstedt-Ulzburg und des SV Todesfelde in jedem Fall die Winterpause in der Schleswig-Holstein-Liga. Denn selbst wenn Wetterkapriolen noch kurzfristig die Austragung des Derby-Rückspiels auf dem Rasen am Schäferkampsweg unmöglich machen sollten, so ist doch der Kunstrasenplatz an der Theodor-Storm-Straße eine witterungsunabhängige Ausweichspielstätte auf dem Rhen.

Es wird also ernst für die nicht unbeträchtlich neu formierten Männer von SVHU-Trainer Jens Martens. 14 Partien sind zu bestreiten, um doch noch Abstiegsrang 16 zu verlassen und die schon im Vorwege absehbar schwere Aufstiegs- auch zur Erfolgssaison werden zu lassen.

Doch für einen positiven Rückstart in die Punktrunde hätten die Henstedt-Ulzburger gewiss günstigere Rahmenbedingungen haben können, ist doch der Auftaktgegner der Tabellenfünfte, der zudem der Martens-Elf am 1. August im offiziellen Eröffnungsspiel eine empfindliche 0:4-Schlappe beigebracht hat. Zwar entwickelte sich der SVHU im Verlauf der Serie weiter, und es gelang Martens, einen anfangs abwehrtaktisch kaum belehrbaren Haufen in ein diszipliniertes Team umzuformen. Doch Verletzungen und gelegentliches Verfallen in alte Schwächen warfen den Aufsteiger immer wieder zurück.

So war in der Winterpause Handeln geboten, zumal sich nach dem Jahreswechsel der altgediente Stürmer Pierre Hallé aus beruflichen Gründen verabschiedete und Abwehrmann Alexander Gretsov endgültig nach Russland heimkehrte. Während die aus der Nachbarschaft akquirierten Daniel Ahlers (Kaltenkirchener TS) und Helge Schröter (SSC Phoenix Kisdorf) die Abwehr stabilisieren sollen und der vielseitige Mittelfeldmann Samir Kabashi (Germania Schnelsen) derzeit noch den verletzten Sechser Tobias Wittke ersetzt, sollen Mariusz Zmijak (PSV Neumünster) und Cesar M’boma (SV Rugenbergen) für Druck sorgen und Jannick Martens in seiner Stürmerrolle entlasten.

„Nominell haben wir uns im Vergleich zur Zeit vor der Winterpause verbessert, wenn ich denn nur auch meine beste 14 im Spiel zur Verfügung hätte“, sagt Jens Martens, der immer noch sorgenvoll auf den krankheits- und verletzungsbedingten Fitnessstand des Teams blickt. „Jetzt im Derby gegen Todesfelde haben wir nur dann eine Chance, wenn wir auf taktischer und kämpferischer Ebene unser Bestes geben.“

Der SV Todesfelde bekam am vergangenen Sonnabend durch die 2:6-Klatsche im Test beim SSC Hagen Ahrensburg einen gehörigen Schuss vor den Bug. „Das war eine Warnung, dass wir alles geben müssen“, sagt Kapitän Dominik Lembke, „im Training danach war gleich richtig Feuer drin.“

Der Kader ist – anders als beim SVHU – weitestgehend unverändert geblieben. Mit einer namhaften Ausnahme, denn Defensivspezialist Lennart Hein brach seine Zelte in Süddeutschland beim U23-Team der SpVgg Greuther Fürth ab und kehrte zurück in den Kreis Segeberg. Gut möglich, dass der 20-Jährige im Derby einen Startelfeinsatz bekommt. Vielleicht sogar als Nebenmann von Abwehrchef Dominik Lembke in der Viererkette.

Der verweist noch einmal darauf, dass sich Todesfelde ohne Teilnahme am Hallenmasters auch den fast schon traditionellen Fehlstart nach der Winterpause sparen sollte. „Uns wurde nach dem Masters immer nachgesagt, dass die Luft raus sei. Das darf es jetzt nicht geben. Die zweite Saisonhälfte muss besser werden als die erste, unser Blick geht nach oben. Eutin auf Platz vier würden wir gerne noch einholen.“

Was er nicht sagt, aber für die Fans selbstverständlich ist: Der große Rivale und unmittelbare Nachbar TuS Hartenholm darf auf keinen Fall vorbeiziehen. Der Masters-Champion muss nun seinerseits beweisen, dass er auch den Alltag wieder beherrscht. „Wir wollen unsere Position auf Platz sechs halten, das ist unser Anspruch“, sagt Kapitän Martin Genz, der verspricht: „Der Hunger auf die Liga ist schon wieder da. Als Masters-Sieger alles etwas schleifen zu lassen, das wäre nicht unsere Art.“

Sein Coach Jörg Schwarzer wird derartige Sätze vor der Heimpartie gegen den Tabellenvorletzten TSV Bordesholm (Sonntag, 15 Uhr, Timm-Schott-Weg) gerne lesen. „In der Vorbereitung hatte ich das Gefühl, dass wir nicht unbedingt eine Mannschaft für Testspiele sind, weil wir vom Einsatz leben“, so der Trainer. Entsprechend setzt er darauf, dass sein Team das Wettkampfgesicht zeigen wird. Bordesholm könnte den kleinen Vorteil besitzen, bereits ein Ligamatch absolviert zu haben. Andererseits resultierte dieses in einer bitteren 0:1-Niederlage gegen Dornbreite Lübeck. Das Hinspiel zum Saisonauftakt gewann Hartenholm auswärts sogar mit 5:2.