Die vom MSC Kaltenkirchen ausgerichtete Geländefahrt „Onkel Toms Hütte“ lockt 230 Endurofahrer und viele Hundert Zuschauer an

Kaltenkirchen. Wenn Namen wie Wüstenkate, Springhirsch oder Moorkaten fallen, verbindet der Motorsportfan aus der Region damit automatisch das Endurospektakel „Onkel Toms Hütte“. Auch 2015 nutzten viele Hundert Zuschauer das überraschend sonnige Winterwetter für einen Spaziergang und verbrachten einige Stunden an der Strecke, um die Faszination Endurosport hautnah zu erleben.

Die Fahrer kämpften mit Schlammlöchern und manchmal auch mit abgewürgten Motoren, mussten steile Anstiege hochklettern und rasante Abfahrten bewältigen. Teilnahmevoraussetzungen waren eine gute körperliche und mentale Fitness sowie zudem ein verkehrssicheres Motorrad, das ebenfalls knapp sieben Stunden durchhalten musste.

Wie schon 2014 war „Onkel Toms Hütte“ zugleich Landesmeisterschaft von Mecklenburg-Vorpommern und ging auch in die Wertung zur Norddeutschen Meisterschaft ein. Aus den ursprünglich angedachten vier Runden mit jeweils 100 Minuten und insgesamt acht Sonderprüfungen wurden am Ende dreieinhalb Durchgänge und sieben Extrawertungen. „Wir hatten viele Spitzensportler am Start, aber auch nicht ganz so leistungsorientierte Fahrer. Doch auch die sollten die Prüfungen bestehen. Wir haben die Zeit verlängert und am Ende die Prüfung in der Kieskuhle weggelassen“, so Monika Henning, seit 2013 Vorsitzende des ausrichtenden Motorsportclubs Kaltenkirchen.

In der Tat wurde der Boden an einigen Stellen nach den starken Regenfällen in den Tagen zuvor schnell tief und äußert schwer zu befahren. Monika Henning: „Und wenn dann ein oder zwei Motorräder feststecken, müssen die nachfolgenden Fahrer warten. Das hält natürlich auf.“ Den Gesamtsieg holte sich der Fünftplatzierte der Deutschen Meisterschaft, Björn Feldt vom MSC Grevesmühlen, vor Davide von Zitzewitz (Wangels) und Kai-Arne Petruck (Bleckede). Bester MSC-Sportler war der Deutsche Seniorenmeister Mario Grimm (Hasenmoor) auf Platz neun. Nachwuchstalent Leon Schüle (Alveslohe) gewann die Wertung in seiner Klasse ER9 und belegte im Gesamttableau einen respektablen 32. Rang.

Ostern 1955 wurde die Geländefahrt erstmals in Kaltenkirchen und Umgebung vom Motorsportclub Kaltenkirchen ausgerichtet und lockte über die Feiertage viele Zuschauer in den Kreis Segeberg. Die Fahrer kamen aus Deutschland und dem benachbarten Ausland. 1997 – nach 42 Jahren – kam das Aus. Das Areal auf dem ehemaligen Bundeswehrgelände in Moorkaten stand nicht mehr zur Verfügung, hohe Umweltschutzanforderungen führten außerdem dazu, dass der MSC – mit einer kurzen Unterbrechung – eine 17 Jahre währende Pause einlegte.

Bei der Neuauflage 2014 zählte Monika Henning 180 Starter. „Wir haben alle Auflagen erfüllt. Die Motorräder sind viel sauberer als früher. Und wir haben auch darauf geachtet, dass keine extrem lauten Brummer mit dabei sind.“ In diesem Jahr freute sie sich über bereits 230 Teilnehmer. „‚Onkel Toms Hütte’ hat eine Strahlkraft. Das merkt man schon nach einem Jahr.“

2016 soll es weitergehen. „Wir werden aber erst einmal diese Veranstaltung auswerten“, so Monika Henning. Mit dem Termin war die MSC-Chefin im Großen und Ganzen zufrieden, denn die Resonanz war hervorragend. „Aber wenn wir Glatteis gehabt hätten, wäre es problematisch geworden.