Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg leisten sich beim 32:22-Sieg über Eintracht Baunatal keine Schwäche

Henstedt-Ulzburg. Die Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg scheinen doch mit Erwartungsdruck umgehen zu können. Wohl jeder in der Halle des Schulzentrums an der Maurepasstraße hatte von der Mannschaft des Trainerduos Amen Gafsi und Matthias Karbowski einen klaren Sieg über das angeschlagene Ligaschlusslicht GSV Eintracht Baunatal erwartet – und die Fans der „Frogs“ wurden nicht enttäuscht. Der 32:22 (16:9)-Heimerfolg der gleichfalls abstiegsgefährdeten Henstedt-Ulzburger war deutlich und in der Höhe auch angemessen, einigen Teammitgliedern aber noch nicht hoch genug.

„Klar freue ich mich über den Sieg und die zwei Punkte gegen den Abstieg; aber was wir in der zweiten Halbzeit an Toren zugelassen haben, ärgert mich“, sagte Keeper Jan Peveling, der bis zur 47. Minute mit elf Paraden eine solide Leistung abgeliefert hatte. „Schließlich könnte zum Saisonende jedes Tor mehr oder weniger entscheidend sein.“

Und dass die Gastgeber in diesem Match, in das sie nach langer Zeit einmal wieder in der Favoritenrolle hineingegangen waren, etwas für diese Torbilanz machen wollten, demonstrierte SVHU-Urgestein Jens Thöneböhn bereits in der ersten Minute. Die aggressiv zu Werke gehende 6:0-Abwehr des SVHU forcierte zwei Ballverluste der Baunataler und der pfeilschnelle Linksaußen ließ sich diese Gegenstoßchancen nicht entgehen.

Nach 52 Sekunden führten die Henstedt-Ulzburger mit 2:0, und sie hielten bis zur Pause das Tempo hoch und den Druck auf die Gäste aufrecht. „Genau das war unser Plan“, sagte Jens Thöneböhn, der sein Torkonto bis Spielende auf sechs Treffer hochschraubte und auch den zweiten Durchgang mit einem Doppelschlag eingeleitet hatte. „Wir wollten schnell einfache Tore werfen und haben darauf gehofft, dass Baunatal dann relativ schnell einbrechen würde.“

Eine Rechnung, die im ersten Abschnitt fraglos aufgegangen ist. „Nimmt man zwei Siebenmeter und einen Gegenstoß aus der Zählung raus, sind Baunatal in der ersten Halbzeit nur sechs Treffer aus dem Positionsangriff heraus gelungen“, sagte ein zufriedener Matthias Karbowski, „wir haben in der zweiten Halbzeit zwar auch so manche Chance liegen lassen und im Gegenzug nicht mehr mit allerletzter Konsequenz gedeckt, aber der Sieg ist hochverdient.“

Dass die „Frogs“ ihre Gäste besser ins Spiel kommen ließen und die zweite Halbzeit „nur“ mit 16:13 gewannen, ist notwendigen Wechselspielen geschuldet. So übergab Karbowski die Spielmacherrolle an Sasa Todosijevic, der seit seiner Verpflichtung erst wenige Einsatzminuten hat. Und auf den Außenpositionen kamen nun Felix Mehrkens und Pavle Karacic zum Zuge. „Aber das musste unser Coach machen“, sagte Thöneböhn verständnisvoll, „wann sonst, wenn nicht in einer sicher gewonnenen Partie, können wir allen Spielern mehr Bindung ans Team verschaffen?“

Oder Selbstvertrauen tanken. Keeper Timo Schmidt, 19, kam in der 47. Minute in den SVHU-Kasten und durfte sich für sechs Paraden feiern lassen.

Spielverlauf: 2:0 (1.), 5:2, 7:3 (12.), 9:5 (18.), 11:8 (22.), 15:8 (26.), 16:9 – 19:9 (35.), 19:11 (37.), 21:11 (40.), 25:15 (47.), 28:15 (50.), 29:19 (55.), 32:22.Tore des SVHU:Tim Völzke und Jens Thöneböhn (je 6), Martin Laursen (4), Nico Kibat (4 Siebvenmeter), Florian Bitterlich, Daniel Eggert, Pavle Karacic, Julian Lauenroth und Stanislaw Demovic (je 2), Felix Mehrkens und Sasa Todosijevic (je 1).Tabelle (*=Spiel bei Redaktionsschluss nicht beendet): 1. SC DHfK Leipzig (39:7 Punkte/671:560 Tore), 2. DJK Rimpar Wölfe (37:11/609:558), 3. TV Bittenfeld (35:13/684:589), ..., 11.* TV 1893 Neuhausen (21:25/602:574), 12. TV Emsdetten (21:25/648:667), 13.* Empor Rostock (19:27/622:667), 14. SV Henstedt-Ulzburg (19:29/620:661), 15. HG Saarlouis (18:30/634:696), 16. TUSEM Essen (17:31/575:626), 17. Bayer Dormagen (17:31/620:691), 18. Eintracht Hildesheim (14:34/603:681), 19. TV Hüttenberg (8:40/576:650), 20. Eintr. Baunatal (5:45/576:752).