Nach der 32:37-Heimpleite gegen den AMTV sind die Norderstedter Handballer aus dem Aufstiegsrennen raus

Norderstedt. Bereits am kommenden Sonnabend (17 Uhr, Rugenbergener Mühlenweg) bestreiten die Hamburg-Liga-Handballer des HT Norderstedt beim abstiegsbedrohten zweiten Team des TSV Ellerbek ihr 18. von insgesamt 22 Saisonspielen. Doch es wird die erste Partie für die Männer von Trainer Uwe Rogal sein, vor der ihnen bereits klar ist, dass das Meisterschaftsrennen fortan ohne sie stattfinden wird.

Nach der deutlichen und auch verdienten 32:37 (10:20)-Heimpleite gegen Tabellenführer und Titelaspirant AMTV Hamburg weisen die Norderstedter bereits acht Minuspunkte Rückstand zur Spitze auf; allein Rang zwei, den zurzeit der TuS Esingen mit drei Zählern Vorsprung vor dem HTN einnimmt, scheint theoretisch noch erreichbar zu sein. Dazu gehört allerdings neben den entsprechenden Ergebnissen der Konkurrenz auch eine gehörige Steigerung zu der Leistung, die die HTN-Männer ihren Fans im Schulzentrum Süd in den ersten 30 Minuten geboten haben.

Denn die Tendenz des deprimierend deutlichen 10:20-Pausenrückstands hätte sich ohne weiteres noch fortsetzen können, wenn nicht Eike Wertz – der hatte noch am Vortag seinen ersten Kurzeinsatz für Drittligist VfL Fredenbeck beim 26:24-Sieg über die Füchse Berlin II bestritten – in einen kleinen Torrausch verfallen wäre. 13 seiner insgesamt 15 Treffer des Tages erzielte der 22-Jährige im zweiten Durchgang und half so, das Ergebnis zumindest ein wenig gnädiger zu gestalten. Damit überbot Wertz sogar den Auftritt seines ehemaligen Teamkameraden Thiago Santos, der nun im AMTV-Trikot mit elf Toren in der ersten Halbzeit einen Löwenanteil zum Fehlstart des HTN beigetragen hatte.

„Wir hatten mit dem Anpfiff anscheinend alles vergessen, was wir uns vorgenommen hatten“, sagte Coach Rogal merklich konsterniert, „auf dem Weg zum Tor beziehungsweise im Torwurf fehlte uns die letzte Konsequenz; und mit 80 Prozent Leistung haben wir im Titelrennen nicht wirklich etwas verloren.“

So bleibt den Norderstedtern, die sich in der Qualifikation zum DHB-Amateurpokal als Pokalschreck erwiesen hatten, neben dem Kampf um Platz zwei nur ein kleines weiteres Ziel als mögliches Trostpflaster. Uwe Rogal: „Wir wollten um den Aufstieg mitspielen; aus dem Rennen sind wir nun raus. Jetzt hoffen wir auf den Hamburger Pokal, in dem haben wir ja wenigstens das Halbfinale erreicht.“ Dort wartet zwar wahrscheinlich ein Oberligist, aber wie diese zu schlagen sind, haben die HTN-Männer ja schon zweimal gezeigt.

HTN-Frauen deklassieren Verfolger SG Hamburg-Nord mit 39:18

Anders als „ihre“ Männer dürfen die Hamburg-Liga-Frauen des HTN auch nach dem 18. Spieltag weiterhin begehrliche Blicke Richtung Tabellenspitze werfen. Nach dem bemerkenswert deutlichen 39:18 (19:7)-Heimsieg über den Ligafünften SG Hamburg-Nord liegen die Spielerinnen von Coach Steffen Liepold mit nur einem Punkt Rückstand auf das Führungsduo SG Wilhelmsburg und SG Altona in Lauerstellung und warten auf ein Straucheln der Gegner.

In der einseitigen Partie gegen die Hamburgerinnen ließen die HTN-Frauen nach kurzer Warmlaufphase (2:1/4.) nichts anbrennen und setzten sich mit starker Abwehr und konsequent vorgetragenen Gegenstößen schnell ab. „Wir haben auch nach der Pause konzentriert weitergespielt, und alle eingesetzten Feldspielerinnen haben getroffen“, sagte Steffen Liepold. „Das war eine gute Teamleistung.“