... auch wenn es nur die „Dritte“ ist, die in der Fußball-Bezirksliga Nord Tabellennachbar UH-Adler mit 9:1 deklassiert

Norderstedt. Die Bundesligafußballer des Hamburger SV haben ihre Fans bei der 0:8-Pleite gegen denFC Bayern München bitter enttäuscht. Anhänger, die nach Labsal für die geschundene Seele suchten und sich etwas Gutes tun wollten, hätten tags darauf das Bezirksligamatch der dritten HSV-Mannschaft (Staffel Nord) gegen den Tabellennachbarn UH-Adler anschauen sollen.

Mit 9:1 (4:0) wurden die Gäste aus Barmbek vom Kunstrasenplatz an der Ulzburger Straße gefegt, ihre wenigen Großchancen gingen entweder an den Pfosten oder wurden von HSV-Keeper Yannick Heuer vereitelt. Nur einmal – in der 86. Minute – war UH-Adler erfolgreich und kam durch Armen Azarian zum 1:8.

Drei Treffer für den HSV erzielte Neuzugang Timo Mäkelmann. Aber auch der Rest der Offensive des in Norderstedt heimischen Teams war in Spiel- und Torlaune. Bereits nach 20 Minuten stand es in der einseitigen Partie 3:0 für die Gastgeber, die auch in der Defensive nichts anbrennen ließen. „Jeder wusste, was er zu tun hatte. Bei uns passt es momentan einfach“, so Spielertrainer Felix Karch.

Zuletzt versuchten sich die HSV-Kicker auch als Schwertkämpfer

In der Vorbereitung setzte der Coach nicht nur auf tägliches Training, sondern auch auf Dinge, die nicht direkt mit Fußball zu tun haben. Auf dem Programm stand unter anderem ein Besuch des Jump-House in Stellingen, wo sich die Kicker auf den zahlreichen Trampolinen austoben konnten. Außerdem absolvierte die Mannschaft eine Einheit mit dem mehrfachen Karate- und Kenjutsu-Weltmeister Philipp Stockfleth. „Philipp ist ein Bekannter von mir. Bei ihm haben wir unter anderem ein Schwertkampfturnier durchgeführt. Ich wollte mal etwas völlig anderes machen“, so Karch, der übrigens mit der Betriebssportmannschaft der Hamburger Polizei das Finale um die Deutsche Meisterschaft erreichte. In Göttingen unterlag das Team der Ordnungshüter dem BSV Fritz Völkel mit 1:5 und darf sich jetzt Deutscher Vize-Hallenmeister der Betriebssportteams nennen.

Durch den Kantersieg hat sich der HSV III mit 41 Punkten auf den dritten Tabellenplatz vorgeschoben. Am Wochenende geht’s zum Bramfelder SV II. Felix Karch: „Nach so einem hohen Sieg wird es sicher nicht ganz leicht, wieder auf den Boden zurückzukommen.“

Vor dem Match gegen den TuS Berne wäre Denis Wucherpfennig mit einem Remis einverstanden gewesen. Zu unbefriedigend war die Vorbereitung verlaufen, sodass der Coach des Glashütter SV keine hohen Erwartungen an seine Kicker stellte. Durch den Ausfall von Stürmer Kevin Hermeneit musste Wucherpfennig zudem noch umstellen.

Das 2:2 (1:0) wurmte Wucherpfennig trotzdem ein wenig, denn der GSV lag durch Tore von Denis Scheer und Malte Wittmann bereits mit 2:0 in Führung. „Nach dem 2:1 hätten wir das 3:1 und das 4:1 machen müssen. So aber haben wir das 2:2 kassiert und hätten mit ein wenig Pech auch noch verlieren können. Also ist die Punkteteilung im Großen und Ganzen dann doch gerecht.“ Der GSV steht in der Staffel Nord mit 23 Zählern auf Rang neun.

Katzenjammer herrschte in der Weststaffel bei TuRa Harksheide II nach einer verdienten 0:2 (0:0)-Niederlage im Derby gegen den SC Ellerau. Wie so oft machte Angreifer Janosch Rinckens mit zwei Toren (57./80.) – zunächst nach Freistoßflanke von Simon Maurischat, dann mit einem Sololauf – den Unterschied zugunsten der Mannschaft von Coach Uwe Sals aus.

„Wir wollten unbedingt zu Null spielen und den Abstand zu TuRa halten“, sagte Elleraus Trainer. Dafür hätte ein Remis genügt, doch durch den Auswärtssieg – sogar der erste Erfolg überhaupt auf fremdem Platz in dieser Saison – beträgt der Vorsprung des Tabellenzehnten auf Harksheide nunmehr drei Plätze und fünf Punkte. Sals: „Wir haben die Räume im Mittelfeld eng gemacht, haben uns nicht herauslocken lassen und sind geduldig geblieben.“

TuRa Harksheide II hat trotz der Niederlage die Abstiegsränge verlassen

Bei TuRa konnten auch die „Leihgaben“ aus dem Landesligakader – Mittelfeldorganisator Timo Trefzger und Linksaußen Simon-Riza Yücel – nicht entscheidend weiterhelfen, den stabilen Abwehrriegel der Gäste zu knacken. „Das war nicht einfach. Ellerau stand mit Mann und Maus hinten drin, und vorne sollte der liebe Gott helfen – in diesem Fall Janosch Rinckens“, so Harksheides Trainer Stephan Basmer.

Trotzdem hat sein Team die Abstiegsplätze verlassen, weil der punktgleiche TSV Sparrieshoop parallel mit 0:7 beim ETV unterlag. Basmer: „Mit viel Sarkasmus könnte man sagen, dass es ein erfolgreicher Spieltag war.“